Share International, Oktober 2022

Die in den Artikeln geäußerten Ansichten von Autoren, die keine Korrespondenten von Share International sind, geben nicht notwendigerweise die Meinung der Herausgeber dieser Zeitschrift wieder. Ebenso stimmen Personen und Autoren, die nicht zu unseren Korrespondenten gehören, nicht unbedingt den Informationen und dem damit verbundenen Gedankengut zu, auf dem diese Zeitschrift im Wesentlichen basiert.

Lesen Sie im Folgenden Auszüge aus der deutschen Printausgabe.

Gottes Repräsentant

von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme

Der Meister – ist ein älteres Mitglied der Hierarchie der Meister der Weisheit. Sein Name kann aus verschiedenen Gründen noch nicht veröffentlicht werden, nur so viel, dass er esoterischen Kreisen vertraut ist. Benjamin Creme stand mit ihm in ständigem telepathischem Kontakt und erhielt die Artikel dieses Meisters per Diktat.
Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hatte dieser Meister vorgesehen, dass seine Artikel, die er fast 40 Jahre lang zu jedem Heft beigetragen hat, auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden sollten.

Wenn der Mensch aller Hoffnung beraubt ist, keinen Weg mehr in die Zukunft sieht, nicht weiß, wie er seine Probleme lösen soll, dann stößt er instinktiv einen Hilfeschrei aus und fleht zu Gott, ihm in seinen Qualen beizustehen. So war es auch während der Kriegsjahre in diesem Jahrhundert; durch das Leid, das die Menschheit durchmachte, wurde der Christus wieder in die Welt zurückgerufen. Nie zuvor im Auf und Ab der Geschichte hing so viel von seinem Kommen ab, denn nie zuvor verfügte der Mensch über solche Zerstörungskräfte.

Heute sind die Nationen gespalten wie eh und je. Jede beansprucht für sich, der Hort aller Weisheit zu sein, und offeriert den Menschen die Wahl zwischen Freiheit und Gerechtigkeit. Wie absurd, die Menschen überhaupt vor eine solche Wahl zu stellen! Freiheit und Gerechtigkeit sind göttlich, und diese Göttlichkeit ist unteilbar. Es gibt keine Freiheit ohne Gerechtigkeit und keine Gerechtigkeit, die der Freiheit entbehrt. Bald wird den Menschen Gelegenheit geboten, diesem Zerrbild der Wahrheit für immer ein Ende zu setzen und so den Bruch zwischen den Nationen zu heilen. Es erfordert lediglich die Einsicht, dass alle Menschen göttlich sind und gleiches göttliches Anrecht auf ihren Teil an Gottes Gaben und Plänen haben. Ohne diese Einsicht kann die Menschheit keinen Frieden finden.

Wenn die Menschen den Christus sehen, werden sie erkennen, dass sie nicht allein sind, dass Gottes Repräsentant ihren Ruf gehört hat und zurückgekehrt ist, um ihnen zu helfen. Er wird sie an ihren göttlichen Ursprung und an ihre innere Verwandtschaft erinnern – daran, dass sie alle Brüder und Schwestern sind. Er wird ihnen zeigen, vor welchen Zukunftsentscheidungen sie stehen, und sein Recht als Ratgeber wahrnehmen. Er wird die Schritte erläutern, die zu einem besseren Leben für alle führen, einem Leben, das mit der geistigen Natur des Menschen in Einklang steht. Er wird sie lehren und leiten und so die Welt durch menschliches Handeln verändern.

Anfangs wird es nur langsame Fortschritte geben, da sich die Menschen an die Vorteile der Veränderung erst gewöhnen müssen; aber zur rechten Zeit wird sich das Tempo beschleunigen und alles von einem Wandlungsprozess erfasst werden. Nichts vermag diesen Ablauf aufzuhalten, denn er entspringt dem Denken Gottes; nichts kann auf Dauer der magnetischen Kraft des göttlichen Plans widerstehen.

Das größte Hindernis für das erfolgreiche Funktionieren des Plans ist zweifellos die momentane Unsicherheit der Menschen. Sie sehen ringsum eine feindselige Welt und fühlen sich auf allen Seiten von Armut und Not bedroht. Die atomare Gefahr hängt schwer über allen. Maitreya wird den Menschen verständlich machen, dass sie nichts weiter zu befürchten haben als ihre eigene Furcht; dass sie eine segensreiche Zukunft erwartet, wenn sie in ihrem eigenen, wahren Interesse handeln, und dass der göttliche Plan ihr wertvollstes Gut ist. Maitreya wird ihnen zeigen, dass sie selbst handeln müssen, um die Welt zu schaffen, die sie sich wünschen, und dass er nicht kommt, um sie zu erretten, sondern um ihnen den Weg zu zeigen. Er wird allen Kraft verleihen, die die Last und Freude des Dienstes auf sich nehmen. Er wird alle salben, die seine Bürde teilen.

Die Verfechter des Alten spüren die Gefahr, aber sie kämpfen einen verlorenen Kampf und versuchen vergeblich, die Mauern ihrer Zitadelle zu befestigen. Ihre Wälle geben nach, wenn mit dem Gezeitenwechsel die Flut der Gerechtigkeit hereinströmt. Ihre Stützpfeiler lassen sie im Stich, wenn die Menschen nach der Freiheit greifen. In diesen Tumult hat sich Maitreya hineinbegeben, um seine göttlichen Fähigkeiten in den Dienst der Menschheit zu stellen.

(Share International, Juli/August 1987)

Fragen und Antworten

Bei seinen Vorträgen auf der ganzen Welt wurden Benjamin Creme zahlreiche Fragen zu den unterschiedlichsten Themen gestellt. Wir schöpfen aus diesem umfangreichen Fundus und veröffentlichen Antworten, die BC und sein Meister im Laufe der Jahre gegeben haben und die bisher noch nicht in Share International erschienen sind.

F: Wie finden wir uns selbst? Wie finden wir unsere individuellen Aufgaben? Geschieht das durch Transmissionsmeditation?

A: Die Transmissionsmeditation hilft Ihnen sicher, mit Ihrer Seele in Kontakt zu kommen. Das ist das Ziel der Meditation – jeder Meditation. Es ist eine, je nach Art der Meditation, mehr oder weniger wissenschaftliche Vorgehensweise, um Menschen in Kontakt mit ihrer Seele zu bringen; der erste Weg, um zu sich selbst zu finden, ist daher Meditation. Es gibt eine Meditation für jeden und jede, und schließlich führt die Seele die Person, den Mann oder die Frau auf der physischen Ebene, wenn sie auf dem Evolutionspfad weiter voranschreitet, zu irgendeiner Form von Meditation. Das mag anfangs eher noch etwas Gelegentliches sein, aber mit der Zeit wird die Meditation zu einem wichtigen Teil im Leben dieses Menschen und verbindet ihn mit seiner Seele. Dann kann die Seele ihre Widerspiegelung, den Mann oder die Frau auf der physischen Ebene, ergreifen und für ihren Willen und ihre Ziele zugänglich machen. Die Absicht der Seele ist zu dienen, und sobald Sie mit Ihrer Seele in Kontakt kommen, wollen Sie dienen. Das geschieht von selbst, weil es die Absicht der Seele ist, zu dienen. Es ist nicht die Persönlichkeit, die dienen will. Es ist die Seele, und sobald Sie in Kontakt mit Ihrer Seele sind, wollen Sie dienen. Ob Sie dienen oder nicht dienen, das bleibt Ihnen überlassen. Aber wenn es das Ziel Ihrer Seele ist, wäre es natürlich weiser, es zu tun.

Leserbriefe

Vibhuti-Wunder
Am Morgen des 16. April 2022 (Osterwochenende) klagte meine Tochter Rachel über leichtes Unwohlsein und Halsschmerzen. Unter Übelkeit litt sie häufiger, aber diesmal schien es heftiger zu sein, sodass wir nach einigen Stunden beschlossen, einen Corona-Schnelltest zu machen. Und tatsächlich fiel der Test positiv aus. Wir verfrachteten sie in ihr Zimmer, und die gesamte Familie setzte Atemschutzmasken auf und traf verschiedene andere Vorsichtsmaßnahmen, um sich auf einen 5-tägigen Lockdown nach den üblichen Regeln vorzubereiten. Wir chatteten mehrere Stunden über Facetime [ein Chat-Dienst von Apple] und schlossen sie in Familienaktivitäten mit anschließendem Abendessen ein.

Vor dem Abendessen ging ich in ihr Zimmer und gab ihr etwas Vibhuti, das ein Geschenk aus einem Haus war, in dem es viele wundertätige Vibhuti-Manifestationen gab. Ich hatte eine kleine Portion Vibhuti aufgehoben, falls sich in unserem Umfeld jemand mal mit dem Virus infizierte. Rachel streute etwas Vibhuti auf ihre Hand und leckte es ab. Kurz nachdem ich den Raum verlassen hatte, hörte ich sie rufen.

„Das Vibhuti ist zurückgekommen.“ Ich schaute auf ihre Hand: In der Mitte der linken Hand war eine dünne Vibhuti-Linie zu sehen.
„Nun, manchmal bleibt ein kleiner Rest zurück. Versuch es aufzulecken, ich hole kurz mein Handy.“
Ich nahm mein Handy und ging zu ihr zurück; ich schaute auf ihre Hand. Das Vibhuti war wieder da. An derselben Stelle, dieselbe kleine Linie. Ich machte ein Foto von ihrer Hand und drückte dann auf Video. „Versuch es aufzulecken, während ich die Aufnahme mache!“

Rachel leckte ihre Hand gründlich ab und hielt sie in die Kamera: sie war völlig sauber. Wir warteten etwa 15 Sekunden lang, dann schaute sie erneut ihre Hand an, schloss sie, öffnete sie wieder und zeigte sie mir: Das Vibhuti war zurück! Erstaunlich!

Rachel leckte noch einmal und wusch sich danach die Hände. Diesmal kam es nicht zurück. Dass das Vibhuti wiederkam, hat uns alle beruhigt und sehr erleichtert, wir wussten, dass es Rachel gutgehen würde.

Am nächsten Tag, Ostersonntag, wachte Rachel auf und fühlte sich ziemlich gut, zwar war sie noch ein bisschen angeschlagen, aber insgesamt ging es ihr um vieles besser. Und obwohl sie noch eine Weile positiv getestet wurde, hatte sie nur wenige Symptome, und keiner von uns hat sich angesteckt!

T. B., St. Albert, Alberta, USA

Zeichen

Schweden – Beim Holzhacken und Zersägen hat mir meine Ex-Freundin geholfen. Zufällig entdeckte ich in dem Stück, das sie gerade zersägt hatte, ein herzförmiges Muster. Ob das vielleicht eine „Botschaft“ von einem Meister ist?
H. E., Schweden

Norwegen – Lichtmuster, aufgenommen am 30. August 2022 in Sandviken in der Nähe des Stadtzentrums von Bergen. A. M. K.

Die Lehren von Maitreya, dem Christus

von Benjamin Creme

Der Meister Djwhal Khul (D.K.) hat für uns die Lehren des Christus beschrieben; die, wie sich zeigt, die gleichen sind, die wir im Innersten als Wahrheiten erkennen und annehmen: Richtige mitmenschliche Beziehungen sind die Grundlagen unseres Lebens, und um diese richtigen Beziehungen herzustellen, inkarnieren wir uns immer wieder. Der Christus wird ihre Notwendigkeit ständig von Neuem betonen und zeigen, wie man sie verwirklicht.

Der erste Schritt zur Entwicklung richtiger mitmenschlicher Beziehungen erfordert die Transformation unserer politischen, ökonomischen und sozialen Strukturen. Die geistige Krise, die die Menschheit jetzt erlebt, manifestiert sich vor allem auf diesen drei Gebieten, und der Kern der ökonomischen Krise ist das Problem der Verteilung und Umverteilung. Richtige mitmenschliche Beziehungen mit unseren Brüdern und Schwestern in der Dritten Welt sind nicht möglich, solange wir in Überfluss und Verschwendung leben, während sie hungern und zu Millionen sterben.

Die Lösung liegt auf der Hand: Das Teilen der Ressourcen dieser überaus reichen Welt ist der erste wesentliche Schritt zu mitmenschlichen Beziehungen. Der Christus wird das deutlich aufzeigen und die Menschheit inspirieren, in diesem Sinn zu handeln. Sein Ruf nach Teilen und Gerechtigkeit als dem einzigen Weg zu echtem Frieden (und damit zum Fortbestand der Menschheit und zur Rettung der Welt) ist im Wesentlichen die Aufforderung, richtige zwischenmenschliche Beziehungen zu schaffen und auf offenkundig falsche Beziehungen in der Welt von heute zu verzichten: Wettbewerb und Gier auf individueller, nationaler und internationaler Ebene; Hass und Gewalt – weltweit und mächtig wie nie zuvor; Separatismus und Exklusivität, fanatisches Festhalten an den eigenen Idealen, all die Bitterkeit und das Misstrauen, die uns an den Rand der Selbstzerstörung gebracht haben.

Das Schwert der Unterscheidung
Die Kraft seiner Liebesenergie – sie ist das „Schwert der Unterscheidung“ – hat zu der Polarisierung geführt, die wir heute haben, und wird der Menschheit bewusst machen, welcher Weg in die Zukunft führt. Alle, die für Gemeinsamkeit, Liebe, Gerechtigkeit und Freiheit des menschlichen Geistes stehen, werden sich um ihn versammeln. Und alle, die für Ausgrenzung und Ausbeutung, für Wettbewerb und Habgier stehen, werden genauso eindeutig zu erkennen sein, sodass die Entscheidung für die Menschen offensichtlich sein wird: entweder Liebe oder Hass, Teilen oder Gier, Frieden oder Krieg, Leben oder Tod. Der Christus sagte (Botschaft Nr. 11, Januar 1978): „Mein Herz sagt mir eure Antwort, eure Entscheidung, und ist froh.“ Unter dem Einfluss seiner Liebesenergie werden sich in jedem Land (wie es bereits geschieht) Leute zu Gruppen zusammenschließen und Gerechtigkeit, Frieden und einen guten Umgang miteinander fordern. Bald werden diese Gruppen zur größten und stärksten Kraft auf der Welt werden und damit eine neue Epoche des Friedens und guten Willens herbeiführen.

Bildung und Erziehung im neuen Zeitalter

Aus dem Buch Die Kräfte des Lichts von Benjamin Creme

Das Zitat aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen auf der Rückseite der aktuellen Ausgabe von Share International bezieht sich auf Bildung, wie wir sie heute verstehen. Es bekräftigt das grundlegende Recht auf Bildung, das sehr vielen Menschen auf der Welt verwehrt wird, weshalb sie nur ein unerfülltes Leben führen können.
Heutzutage wird davon ausgegangen, dass Bildung der Schlüssel für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist. Oft wird Bildung auch als etwas angesehen, das es dem Einzelnen ermöglicht, „sein Potenzial auszuschöpfen“.
Die folgenden Artikel von Benjamin Cremes Meister gehen von der Annahme des „guten Bürgers“ aus, weisen aber weit darüber hinaus. Die wesentliche Bedeutung von Bildung und Erziehung im neuen Zeitalter besteht darin, dem Menschen ein Verständnis von sich selbst als Seele in Inkarnation zu vermitteln. Mit dieser tiefen Gewissheit sind wir in der Lage, unseren Platz in der Gesellschaft einzunehmen und mit Freude, einem Sinn für Bedeutsamkeit und einem Verständnis für die Einheit allen Lebens einen Beitrag zu leisten. Aus diesem wachsenden Bewusstsein entwickeln sich Kenntnisse und Fähigkeiten, die allgemein als Bildungsziele angesehen werden und die es Menschen ermöglichen, an gesellschaftlichen Vorgängen teilzunehmen – oder in manchen Fällen tatsächlich zur Neugestaltung unserer Welt beizutragen. Aber die Grundlage für alles Weitere ist das Wissen, dass wir eine Seele in Inkarnation sind.

Die neue Erziehung
von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme

Auf der Suche nach möglichen Kriterien für eine Erziehung im neuen Zeitalter ist es sicher sinnvoll, das eigentliche Ziel von Erziehung zu bestimmen und damit auch die Mängel gegenwärtiger Erziehungsmodelle zu erkennen. Zunächst muss man verstehen, wem Erziehung dienen soll und auf welchem Wege sie ihre Funktion erfüllt. Das ist vielleicht weniger eindeutig, als man auf den ersten Blick meinen könnte, weil der Mensch lange nichts von seiner wahren Natur und Konstitution wusste, deshalb den Teil für das Ganze hielt und sein eigentliches Wesen weitgehend ignorierte.

Als Seele in Inkarnation ist der Mensch ein angehender Gott, der sich unter dem Gesetz der Wiedergeburt langsam weiterentwickelt, bis er diese Göttlichkeit in ihrer ganzen Herrlichkeit beweisen kann. Erziehung im eigentlichen Sinne ist das Verfahren, mit dem ein Individuum durch die schrittweise Erweiterung seiner Erkenntnisfähigkeit sich für dieses Ziel schult und geschult wird. Alles, was diesen Prozess unterstützt, ist Erziehung, wie formell oder informell die Methoden auch sein mögen.

Erziehung im heutigen Sinne ist eine eher klägliche Angelegenheit, da sie nur den Mindestanforderungen für ein Verständnis und eine Kontrolle der Umwelt des Menschen gerecht wird. Da die meisten völlig mit dem täglichen Existenzkampf beschäftigt sind, gibt es nur wenige, die mehr als rudimentäre Kenntnisse über den Sinn des Lebens erwerben.

Es gibt heute noch Länder, in denen viele keine Schulbildung haben. Anderswo sind gut ausgebildete Leute ohne Beschäftigung, weil es an sinnvoller Arbeit fehlt. Die Ausbildung für den Job hat die Bildung für das Leben abgelöst, mit der Folge, dass sich die aus diesem Ungleichgewicht entstehenden Spannungen in Gewalttätigkeit entladen.

Bildung sollte die Absicht verfolgen, mit dem innewohnenden Göttlichen in Berührung zu kommen, es zu erkennen und zu offenbaren. Traditionell wurde diese Rolle der Religion zugewiesen, und eine religiöse Erziehung ist in vielen Ländern bis heute ein Bollwerk der Religionen geblieben. Da Religion aber nur einer von vielen Wegen zu Gott ist, muss man andere Möglichkeiten finden, damit alle Menschen auf ihre Weise das Göttliche erfahren und dementsprechend manifestieren können.

Diesem Ziel sollte sich die neue Erziehung zuwenden. Die Existenz der Seele, des göttlichen Mittlers, muss generell Anerkennung finden, so wie auch die Methoden der Kontaktaufnahme mit diesem höheren Prinzip Allgemeingut werden müssen.

Wenn die Strahlenstruktur, die Entwicklungsstufe und die Absichten der Seele erkannt und belegt werden können, wird man an die Erziehung von Kindern wie von Erwachsenen wissenschaftlicher herangehen und dem Prozess, durch den der Mensch lernt, ein Gott zu werden, mehr Bedeutung beimessen.

Für diese Entwicklung werden sich diejenigen, die im Erziehungssektor arbeiten, ernsthaft einsetzen müssen. Wer gerne junge Menschen unterrichten möchte, sollte sich gezielt auf diese Aufgaben vorbereiten. Wer sich den Herausforderungen einer Erziehung für das Leben in dem neuen Zeitalter, das nun vor uns liegt, stellen möchte, dem bietet sich hier eine Gelegenheit, der Welt zu dienen, wie nie zuvor.

Sobald die Menschen versuchen, die Probleme der Ausgrenzung und Spaltung zu bewältigen, werden sich ihnen ganz neue Perspektiven eröffnen. Das wird neue Kräfte wecken und zu Ausbildungs- und Lehrmethoden inspirieren, die die Menschen im Lauf der Zeit zu Gottes Füßen führen werden.

(Share International, Januar/Februar 1988)

Das eigentliche Ziel einer Erziehung im neuen Zeitalter*

„Auf der Suche nach möglichen Kriterien für eine Erziehung im neuen Zeitalter ist es sicher sinnvoll, das eigentliche Ziel von Erziehung zu bestimmen und damit auch die Mängel gegenwärtiger Erziehungsmodelle zu erkennen.“

Das ist natürlich die Voraussetzung. Wenn wir den Sinn von Erziehung nicht begreifen, wenn wir die Wesensnatur der Menschen, die wir erziehen sollen, nicht kennen, und wenn die gegenwärtigen Erziehungsmethoden und -ansätze nicht verändert werden, dann werden wir bei der Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen im Sinne einer Vorbereitung auf das Leben und seine Qualitäten im neuen Zeitalter sicher keine großen Fortschritte machen.

Das Leben im neuen Zeitalter wird sich von allen bisherigen Erfahrungen auf diesem Planeten völlig unterscheiden. Niemand von uns, außer denjenigen, die schon sehr hoch entwickelt sind, hat bisher erfahren, was es bedeutet, unter der Anleitung der Meister der Weisheit die Stadien der Erkenntnis zu durchlaufen und dabei zunehmend den Sinn des Lebens zu begreifen.

In dieser kommenden Zeit werden die Meister im öffentlichen Leben stehen. …  Obwohl nicht alle im Bereich der Erziehung tätig sind, haben viele von ihnen in irgendeiner Weise doch auch damit zu tun. Ihre Jünger werden die Lehrer vor allem derjenigen Menschen – junge und alte – sein, die wahrscheinlich die Hauptaufgabe der Ausbildung und Erziehung aller Gruppen in dieser kommenden Zeit übernehmen werden.

Wenn die Natur der menschlichen Konstitution und die Ziele des Lebens auf dem Planeten Erde bekannt werden, und wenn die Welt durch Teilen, Gerechtigkeit und Frieden allmählich zusammenwächst, werden immer mehr Menschen das Bedürfnis haben, mehr über sich zu erfahren: wer sie sind, ihr Lebensziel und ihre Evolutionsstufe. Die Evolution wird ein weit verbreitetes Gesprächsthema und ein entscheidender Faktor auf dem Planeten Erde sein. Die Evolution des menschlichen Bewusstseins und die Entwicklung aller Naturreiche werden für alle maßgebend sein.

Wenn die Menschen sich allmählich ihrer Identität als Seelen in Inkarnation bewusst werden, können sie auch ihre Seelenqualitäten besser entfalten. Deshalb wird die Intuition, die heute bei vielen noch kaum eine Rolle spielt, immer aktiver werden. Wir werden intuitiv die Möglichkeiten und Bedeutungen erfassen, die den Erscheinungsformen des Lebens zugrunde liegen, und in jeder Hinsicht wissen wollen, wer wir sind: Warum wurden wir geboren? Wurden wir schon mehrmals geboren? […]

Erziehung ist eine Frage der Achtsamkeit. Damit können wir uns dem Leben öffnen und alle Dinge als gleichwertig erfahren, wobei die gesellschaftlichen Verhältnisse diesen Prozess häufig behindern. Das Leben schwingt wie Energie, und durch die wachsende Erkenntnis der Bedeutung und der Wirkung dieser Energie entwickeln wir uns weiter und können den Sinn des Lebens immer besser verstehen.

Es ist ein intuitiver Prozess. Unsere Intuition ist unmittelbare Erkenntnisfähigkeit. Wenn sie sich entwickelt und wir uns der Natur der Seele annähern, gleicht sich unser Bewusstsein der Seele an. […]

*Aus einem Vortrag, den Benjamin Creme im August 2008 auf der Transmissionsmeditationstagung in der Nähe von San Francisco hielt (erstmals veröffentlicht in Share International, Januar/Februar 2009, später auch in dem Buch Die Kräfte des Lichts von Benjamin Creme, 2017, Seiten 117 f., 126f.). Die angeführten Zitate in Kursivdruck stammen aus den Artikeln von Benjamin Cremes Meister.

Eigene Korrespondenten

Die Macht der Bürger verändert Leben
von Dominique Abdelnour

Die Macht der Bürger zeigt sich in unterschiedlichen Formen bei denen, die in armen und benachteiligten Gegenden leben oder schwere körperliche Arbeit verrichten. So organisieren sich beispielsweise viele junge Menschen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen, und nehmen ihr Schicksal auf innovative Weise selbst in die Hand. Und Arbeiterinnen und Arbeiter übernehmen Verantwortung in lokalen oder politischen Organisationen.

Vom Zimmermädchen ins Parlament
Rachel Keke wurde 1974 an der Elfenbeinküste geboren und wanderte im Alter von 26 Jahren nach Frankreich aus. 2003 wurde sie Zimmermädchen im Hotel Ibis Batignolles in Paris. Die Arbeit als Zimmermädchen ist körperlich sehr anstrengend. Sie beschreibt die Arbeit als eine, die den Körper zerstört: „Manchmal sind wir so müde, dass wir weinen.“ Mithilfe der Gewerkschaft CGT führte sie mit zwanzig weiteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen siegreichen Kampf gegen die Accor-Hotelgruppe. Niemand glaubte an einen Sieg, aber nach einem 22-monatigen Kampf erzielten sie eine beträchtliche Lohnerhöhung, eine Verkürzung der Arbeitszeit und die Rücknahme der Versetzung von zehn Mitarbeitern, die an einer Berufskrankheit leiden. Sie widerstanden Drohungen und Einschüchterungen. Sie bedienten sich oft kreativer Methoden wie der feierlichen Besetzung des Hotels mit rhythmischen Liedern und Tänzen: „Schrubbt, schrubbt, ihr müsst zahlen, die Sklaverei, die Ausbeutung ist vorbei.“ Ihr Ziel war es, sichtbar zu werden. In einem Interview mit Mediapart erklärt Keke: „Wir sind rassifizierte Frauen, wenn wir nicht schwarz wären, wären wir nicht so behandelt worden. Diese Arbeit hat unsere Körper zerstört, dreizehn Menschen sind wegen dieser Arbeit krank geworden.“ Sie fordert, dass sich die Politiker mit der Ausbeutung von Arbeitsmigranten auseinandersetzen, insbesondere mit der Vergabe von Aufträgen an Subunternehmen, wodurch viel Leid verursacht wird.³

Im Mai 2022 wurde sie mit „La France Insoumise“ [Unbeugsames Frankreich] in die französische Nationalversammlung gewählt. Die Sprecherin für den Arbeitskampf der Putzfrauen des Hotels Ibis Batignolles setzte sich mit 51,38 Prozent der Stimmen gegen die ehemalige Sportministerin Roxana Maracineau (48,62 Prozent) durch. Sie gewann gegen das Vorurteil, dass die Arbeiterklasse nicht über die notwendigen kulturellen und geistigen Kenntnisse verfüge, um in der Politik zu arbeiten, was ein Mittel ist, um die Vorherrschaft der Bourgeoisie und die sozialen Ungleichheiten aufrechtzuerhalten.³ Während einer Diskussion im Parlament über die Erhöhung des Mindestlohns hielt sie den französischen Abgeordneten, die meist aus privilegierten Schichten stammen, eine Standpauke: „Wer noch nie 800, 900, 1000 Euro pro Monat, nicht pro Tag, verdient hat, kann den Schmerz der unverzichtbaren Arbeit nicht kennen.“

Quellen
1. madeinperpignan.com
2. theguardian.com
3. Mediapart

* Mediapart ist ein unabhängiges französisches Online-Enthüllungsjournal, das 2008 von dem ehemaligen Chefredakteur von Le Monde gegründet wurde.

Trends

Diplomaten ohne Grenzen – ein neuer Hilfsdienst für unsere geplagte Welt

Die Welt ist polarisierter den je … Wir alle erleben die Folgen einer zunehmenden Zersplitterung der Welt in verschiedene „Lager“, eine ausgeprägte Unfähigkeit oder Bereitschaft, multilaterale Lösungen zu finden, gepaart mit einer Verzerrung von Wahrheit, Fakten und Wissenschaft durch die Verbreitung von Desinformationen.

Eine vielversprechende neue Organisation ist aktuell gegründet worden: Diplomaten ohne Grenzen. Sie zielt darauf ab, die Erfahrung und das Fachwissen ehemaliger Diplomaten in den Dienst aller in einen Konflikt involvierten Parteien zu stellen, in globalen Krisen zu vermitteln und neue Perspektiven zur Lösung schwieriger Probleme auf der ganzen Welt einzubringen.

Mitglieder von Diplomaten ohne Grenzen stellen sich ehrenamtlich zur Verfügung. … Bei bestehenden Konflikten bringen sie ihren persönlichen Erfahrungsschatz ein …

Sie stellen auch Netzwerke anderer Experten zur Verfügung, die sie während ihrer Berufslaufbahn aufgebaut haben. Die Dienste konzentrieren sich auf die Stärkung der Kapazitäten zur Konfliktprävention und -lösung, es werden Beratung und Training angeboten und ein Forum für weltweiten Dialog bereitgestellt.

Diplomaten ohne Grenzen wird als Nächstes eine Liste seiner Mitglieder erstellen. Sie hoffen auch, dass durch das Angebot einer globalen Plattform für Diskussionen über diplomatische Themen ein dringend benötigter unabhängiger, sicherer Raum in diesen Zeiten zunehmender Polarisierung geschaffen werden kann. (Quelle: passblue.com)