Share International, November 2022

Die in den Artikeln geäußerten Ansichten von Autoren, die keine Korrespondenten von Share International sind, geben nicht notwendigerweise die Meinung der Herausgeber dieser Zeitschrift wieder. Ebenso stimmen Personen und Autoren, die nicht zu unseren Korrespondenten gehören, nicht unbedingt den Informationen und dem damit verbundenen Gedankengut zu, auf dem diese Zeitschrift im Wesentlichen basiert.

Lesen Sie im Folgenden Auszüge aus der deutschen Printausgabe.

Die Zukunft vorbereiten

von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme

Der Meister – ist ein älteres Mitglied der Hierarchie der Meister der Weisheit. Sein Name kann aus verschiedenen Gründen noch nicht veröffentlicht werden, nur so viel, dass er esoterischen Kreisen vertraut ist. Benjamin Creme stand mit ihm in ständigem telepathischem Kontakt und erhielt die Artikel dieses Meisters per Diktat.
Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hatte dieser Meister vorgesehen, dass seine Artikel, die er fast 40 Jahre lang zu jedem Heft beigetragen hat, auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden sollten.

Wenn ein Zeitalter zu Ende geht und ein neuer kosmischer Zyklus beginnt, gerät alles aus den Fugen. Die alten, erprobten Lebensformen erweisen sich als ungeeignet, weil sie den Bedürfnissen einer sich entwickelnden Menschheit nicht mehr entsprechen. Statt Sicherheit herrscht Unsicherheit, das Altbekannte überzeugt nicht mehr, die Menschen sind verwirrt, fühlen sich verloren, sie haben Angst. Diese Irritation ist auch heute in dieser Übergangsphase zwischen dem alten Fischezeitalter und der neuen Wassermann-Ordnung zu beobachten.

Das Wassermannzeitalter wird etwa 2350 Jahre dauern und im Lauf der nächsten Jahrhunderte aufgrund seiner stärker werdenden Energien den Menschen viel Gutes bringen. Heute jedoch herrschen noch die alten Lebensgewohnheiten des Fischezeitalters vor, die zwar überholt sind, aber noch nicht aufgegeben wurden und das Denken und Handeln der Mehrheit der Menschen weiterhin bestimmen. Daher kommt es, dass Leute, die derzeit mächtige und dominante Staaten regieren, mit ihren Aktionen Millionen von Menschen knechten können. Das ist die Ursache für die Unruhen und Spannungen, die Missstimmungen und Konflikte dieser Zeit.

Dass diese unruhigen Zeiten nicht mehr lange andauern werden, kann ich versichern. Die Zeichen des Wandels sind für uns, eure älteren Brüder, bereits offensichtlich. Wir können jetzt schon deutlich die Konturen neuer Lebensformen erkennen, die sich von den heutigen grundlegend unterscheiden. Wir sehen eine Welt, in der Frieden und Gerechtigkeit regieren und Freiheit das Leben aller Menschen auszeichnet. Wir wissen, dass die Missstände von heute vorübergehen und sich auflösen werden und dass die Zeit nicht mehr fern ist, wo die Menschen im Licht eines „neuen Morgens“ ihre Lebensaufgabe erkennen und motiviert sein werden zu handeln. Wir wissen auch, dass die Menschen im Grunde ihres Herzens zu Veränderungen bereit sind, sich geradezu danach sehnen und sich beherzt den Herausforderungen stellen werden; sie warten nur auf den inspirierenden Impuls und Beistand.

Dieser Aufgabe – zu inspirieren und den Weg zu zeigen – hat sich Maitreya verschrieben, und er wartet nur noch auf die festgesetzte Stunde, die ihm nach karmischem Gesetz den nächsten Schritt erlaubt.

Dann wird der große Herr offiziell in die Welt der Menschen zurückkehren und die anmaßenden Vorstellungen der Mächtigen und Reichen anfechten. Maitreya wird im Namen der Millionen, die keine Stimme haben, sprechen; im Namen der Verzweifelten und Hungernden, die Tag für Tag Qualen leiden; und im Namen jener, die in den Gefängnissen der Welt verkümmern, weil sie es wagten, gegen Anordnungen ihrer „Obrigkeit“ zu protestieren. Er wird im Namen aller, die Gerechtigkeit und Freiheit lieben, sprechen und laut und deutlich für sie eintreten. Er wird die Wut jener, die ihr Land mit dem Instrument des Krieges regieren, mäßigen; er wird dieser Verunglimpfung der menschlichen Natur ein Ende setzen und das Tor zum Krieg endgültig schließen. Diese Aufgabe wird er mithilfe der Menschen bewältigen, damit auf der Erde wieder Vernunft und Frieden einkehren.

Ruhig und entschieden bereitet er den Boden für eine goldene Zukunft, das Erbe der Menschen, vor und sammelt alle „Lichtgestalten“ der Menschheit – die Männer und Frauen, die diese Zukunft gestalten.

(Share International, Dezember 2007)

Fragen und Antworten

Aus einem Interview mit Benjamin Creme in der US-amerikanischen Radio-Talkshow „Impact“, 27. November 1989

F. Ich finde es interessant, was Sie über Maitreyas Arbeitsprioritäten erzählen, doch wieso haben wir es in unserer Gesellschaft mit so viel Kriminalität und Drogen zu tun? Warum eigentlich?

A. Die Kriminalität und die Drogenprobleme rühren daher, dass die Menschen nicht wirklich wissen und daher auch nicht zum Ausdruck bringen können, wer sie eigentlich sind. Jeder Mensch ist eine Seele, ein göttliches Spiegelbild, das sich in einem physischen Körper inkarniert hat. Aber wegen unzulänglicher Bildung, unzuträglicher gesellschaftlicher Konditionierungen und Verhältnisse können Menschen diese Göttlichkeit nicht im Alltagsleben widerspiegeln und befinden sich daher im Kampf mit sich selbst – und in Erweiterung dessen auch mit der Gesellschaft, deren Teil sie sind. Je mehr soziale Ausgrenzung vorherrscht, und je mehr reiche und arme Gesellschaften und reiche und arme Länder es gibt, und auch Reiche und Arme in den Ländern, desto mehr nimmt die Spaltung zu. Und das hat unweigerlich eine noch stärkere Fragmentierung der Gesellschaft, mehr Kriminalität und mehr Drogenkonsum zur Folge.

Menschen nehmen Drogen, um ihrem Alltagsleben zu entkommen, um die Anspannungen in ihrem Leben loszuwerden, und haben dabei ein Gefühl der Nutzlosigkeit, ein Gefühl, eigentlich etwas Großes zu sein, was sie aber nicht zum Ausdruck bringen können. Sie sind frustriert, sind feindselig gestimmt und denken: „Wozu das alles? Dann kann ich mich auch gleich umbringen.“ Und für viele Drogenabhängige ist es tatsächlich ein langer Selbstmord. Sie wissen, dass sie unweigerlich an ihrem Drogenkonsum sterben werden, und das wollen sie auch, weil sie jede Selbstachtung verloren haben. Wenn Menschen sich der Gesellschaft entfremdet haben und wenn sie verzweifelt sind, werden sie kriminell oder asozial und nehmen Drogen.

Das erste, das diesen Menschen vermittelt werden muss, ist Selbstachtung zu entwickeln. Ohne Selbstachtung kommt man nicht voran. Aus Selbstachtung wird allmählich Selbsterkenntnis, und aus dieser Selbsterkenntnis wird Selbst- oder Seelenverwirklichung, und das ist das große Ziel der Menschheit. Das muss man üben, man muss es tatsächlich praktizieren. Tun Sie das! Wenn Sie Ehrlichkeit im Denken, Aufrichtigkeit im Gemüt und innere Gelassenheit praktizieren, dann werden Sie sich selbst erkennen. Und dann werden Sie Gott erkennen. So einfach ist das.

Leserbriefe

Verspielte Reisebegleitung

Im Februar 2004 flog ich mit meiner Familie nach Hawaii. Es war eine Reise, die von der Stiftung Make A Wish gesponsert wurde, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern mit lebensbedrohlichen Krankheiten einen Wunsch zu erfüllen. Unser elfjähriger Sohn Sebastian litt an aplastischer Anämie und hatte sich gewünscht, Hawaii zu sehen.

Im Flugzeug saß ich neben einem älteren Ehepaar, meine Kinder und mein Mann saßen in der Reihe hinter mir. Meine achtjährige Tochter war etwas quengelig, weil sie neben mir sitzen wollte, und daher bot die Frau neben mir an, mit ihr den Platz zu tauschen. Und so kam unsere Familie mit dem Paar ins Gespräch.
Die Frau war ungewöhnlich kontaktfreudig und erzählte ganz ungezwungen aus ihrem Leben, und einiges hatte eine frappierende Ähnlichkeit mit meinem Leben. Als sie dann neben meinem Mann saß, griff sie sich einfach das Science-Fiction-Buch, in dem er las, stellte ihm lauter Fragen dazu und erzählte, sie habe davon noch nie etwas gehört. Daraufhin erklärte er ihr, dass er gerne Science-Fiction-Bücher lese, um auf neue Ideen für Gesellschaftsformen in der Zukunft zu kommen. Daraufhin meinte sie, er könne sicher auch solche Bücher schreiben. Nun schnappte sie sich lachend die Baseballkappe, die mein Sohn aufhatte, reichte sie einer Stewardess und bat um ein Autogramm des Piloten darauf. Sie zeigte überhaupt sehr großes Interesse an meinem Sohn und stellte ihm viele Fragen zu seinem Leben. Sie hatte eine sehr schöne, fröhliche Ausstrahlung mit einem lustigen Augenzwinkern.

Am Ende des Flugs, als wir schon aufgestanden waren und auf den Ausstieg warteten, sagte mein Sohn zu der Frau, dass sie für ihr Alter doch sehr jung aussehe. Mit einigem Stolz erklärte sie, dass sie auch sehr darauf achte, jeden Tag Übungen zu machen. Dann öffnete sie den Reißverschluss ihres eleganten Sportanzugs und zeigte ihm einen großen silbernen Anhänger, den sie an einer dicken silbernen Halskette trug. Wir alle schauten ihn fasziniert an, und dann fragte sie, ob wir erkennen könnten, was darauf abgebildet sei. Als ich genauer hinschaute, sah ich es und sagte, dass es religiöse Symbole seien, das Sanskritzeichen für OM, ein christliches Kreuz, ein Halbmond und Stern für den Islam und ein Rad für den Buddhismus. Sie erzählte noch, dass sie es vor Jahren in Mexiko gekauft habe und es eines ihrer liebsten Schmuckstücke sei. Dann stiegen wir aus und gingen unserer Wege.
Könnte diese Frau vielleicht Maitreya in anderer Gestalt gewesen sein?

(Benjamin Cremes Meister bestätigte, dass die „Frau“ Maitreya war.)

Zeichen

Niederlande – Foto von einer Kalb-Skulptur mit einem Segen von Maitreya, wie von Benjamin Cremes Meister bestätigt wurde, aufgenommen im Jahr 2005 zwischen Weihnachten und Neujahr in Workum in Friesland (nördliche Niederlande) von B.S., Amsterdam.

USA – Mysteriöse leuchtende, pulsierende Flugobjekte, die in der Nacht des 12. August 2022 von Flugzeugpiloten während eines Flugs hoch über North Carolina aufgenommen wurden. Die Objekte schienen sich der jeweiligen Geschwindigkeit des Flugzeugs anzupassen und flogen manchmal direkt neben ihnen her. (Quelle: ufosightingsdaily.com, Bildwiedergabe mit Genehmigung)

Meditation und die Seele – eine Zusammenstellung

Zitate zum Thema „Meditation und Seele“ von Maitreya aus seinen Botschaften und Lehren, von Benjamin Cremes Meister und Benjamin Creme (teilweise neu übersetzt) aus Share International und den von ihm herausgegebenen Büchern. (Siehe Bücherseite am Ende des Hefts.)Warum ist Meditation so wichtig?

Die Seele ist die Wirklichkeit – nicht der Mann oder die Frau. Die physische Ebene ist nur von dieser aus betrachtet real, aus dem Blickwinkel der Seele jedoch ist sie relativ. Unser Problem besteht darin, dass wir die physische Ebene für das Ganze halten, während sie nur ein relativer Bestandteil eines sehr viel größeren Ganzen ist. Ein Teil kann das Ganze nicht erkennen, doch das Ganze sieht den Teil – und die verschiedenen Teile. Aus der Sicht der Seele besteht ihr Bestreben darin, sich immer wieder zu inkarnieren, um eine Reihe von Körpern zu schaffen, die allmählich diese Brücke aufbauen und das vereinigen, was unvollständig war. Der involutionäre Prozess, der Weg in die Materie, kehrt sich um, und so kommt es zur Vergeistigung der Materie.

Wir vergeistigen die Materie durch unsere Körper. Die Seele schafft nacheinander eine Reihe von Körpern; jede Inkarnation erfolgt auf einer höheren Windung der Spirale, mit einer höheren Schwingung (wenn alles gut geht), bis wir einen Körper haben, durch den die Seele sich ohne zu große und schließlich sogar ganz ohne Einschränkung manifestieren kann.

Der Vorgang, der dies in Bewegung setzt, ist die Meditation. Daher gründet der Aufstiegspfad in jeder Religion und Schulung auf irgendeiner Form von Meditation. Das ist vielleicht nicht Transmissionsmeditation oder eine der anderen Meditationen, über die Sie schon etwas gehört oder gelesen haben; doch es muss eine Art Meditation, eine Verbindung zur Seele und ihrem Wesen stattfinden, weil es die Seele ist, die sich inkarniert. Um die Seele kommt man nicht herum. Die Seele ist die Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit müssen wir erkennen, und die Methode dafür liegt im Aufbau der Brücke, des Pfads der Rückkehr.

(Maitreyas Mission, Band drei)

Bisher stammte unsere Kenntnis von der Seele aus religiösen Schriften. Diese haben den Menschen den Eindruck vermittelt, dass die Seele etwas von ihnen Abgetrenntes sei, das nur von fern wahrgenommen werden könne und anzubeten sei. Wenn sich ein Mensch jedoch weiterentwickelt, erkennt er allmählich, dass die Seele er selbst ist, zunächst zwar nur ein höherer und reinerer Teil von ihm, aber dennoch er selbst. So macht der Mensch Fortschritte und vertieft sein Verständnis für sein wahres Wesen und sein Ziel.

Heute sind sich Tausende von Menschen bewusst, dass sie sich auf einer solchen Reise befinden; da ihr Leben damit eine tiefere Bedeutung bekommt, möchten sie mehr wissen und erfahren. Deshalb wenden sie sich mit der Zeit der Meditation zu und machen dadurch eine große Entdeckung: Schritt für Schritt wächst in ihnen die Gewissheit, das sie Seelen sind und dass die Seele keine abstrakte Idee, sondern ihr eigentliches Wesen ist. Nach und nach verändert sich das Tempo ihres Leben, und die Erkenntnis einer tieferen Bedeutung gibt ihnen bei allem, was sie tun, Halt. So wachsen die Menschen auf dem Weg zur Vollkommenheit und spiegeln zunehmend die Göttlichkeit und Weisheit der Seele wider.

(Benjamin Cremes Meister, „Der Weg des Aufstiegs“, Share International, Januar/Februar 2014)

Die Meditation dient als wissenschaftliches Instrument (mehr oder weniger, je nach Art der Meditation), um mit der Seele in Berührung zu kommen und allmählich mit ihr eins zu werden, dann kann sie sich auf der physischen Ebene unmittelbar und stark zur Geltung bringen. Wenn uns solche Menschen begegnen, spüren wir deutlich, dass sie Sinn und Zweck ausstrahlen, wie das Beispiel außergewöhnlich schöpferischer Künstler, Wissenschaftler, Politiker oder Erzieher zeigt. Diese Menschen werden ganz offensichtlich von einer Energie, einer Kraft gelenkt, die vom Üblichen abweicht. Die Seelenenergie durchdringt sie, und wir erleben dann schöpferische Menschen, die unsere Kultur und Zivilisation bereichern.

Die einfachste Methode, die ich kenne, um diesen Seelenkontakt herzustellen, ist die Transmissionsmeditation. Bei vielen Meditationen wird vom Einzelnen eine starke, konzentrierte Mentalität verlangt. Das ist oft mehr, als die meisten Menschen zu leisten vermögen. Auch Konzentration oder auch nur einfach Träumerei wird oft als Meditation bezeichnet. Es gibt fünf Stadien der Meditation, von denen jedes schrittweise zum nächsten führt: Konzentration, Meditation, Kontemplation, Erleuchtung und Inspiration.

(Transmission – eine Meditation für das neue Zeitalter)

Niemand kann euch führen. Ihr seid geboren, um euch selbst zu erkennen, um den Meister in euch zu erkennen. Euer innerer Raum ist heilig. Es ist der Ort, wo sich alle Dinge, alle Probleme lösen. Dahin geht ihr, wenn ihr müde seid, euch fürchtet oder es „satt habt“; wenn ihr allein sein möchtet, um den eigenen Raum zu finden. „Ihr habt diesen Raum erhalten, damit der Wirbel und das Chaos um euch herum sich entwirren können. Ihr dürft diesen inneren Raum niemals preisgeben, es sei denn eurem wahren Selbst. Meditation ist eine Reise zurück zu diesem inneren Raum, um Frieden und Glück zu finden. (Maitreyas Lehren – Die Gesetze des Lebens)

Die Stimme des Volkes

„Genug ist genug“ – Hunderttausende protestieren in Großbritannien gegen hohe Lebenshaltungskosten

Hunderttausende Menschen versammelten sich anlässlich des nationalen Aktionstags am 1. Oktober 2022 in über 50 Städten und Großstädten im ganzen Vereinigten Königreich, um gegen die hohen Lebenshaltungskosten zu protestieren. Es war die größte konzertierte Protestaktion, die Großbritannien seit vielen Jahren erlebt hat.

Angesichts dessen, dass die monatlichen Wohnkosten für Mieter seit dem vergangenen Jahr um durchschnittlich elf Prozent gestiegen sind und die Energierechnungen der Haushalte sich einer Summe von umgerechnet 4000 Euro pro Jahr annähern, haben die Organisatoren der Kampagne „Genug ist genug“ fünf Hauptforderungen an die britische Regierung formuliert:

  • Zusicherung von deutlichen Lohnerhöhungen landesweit
  • Drastische Senkung der Energiekosten
  • Beendigung von Nahrungsmittelarmut durch unentgeltliche Schulmahlzeiten …
  • Bereitstellung von angemessenen Wohnungen für alle …
  • Besteuerung der Reichen; sie sollen einen gerechten Beitrag leisten …

Die Proteste, die von mehreren sozialen Bewegungen und Gewerkschaften koordiniert wurden, um eine möglichst große Wirkung zu erzielen, fanden vor dem Hintergrund des größten Eisenbahnstreiks seit Jahrzehnten statt.

Die starke Abhängigkeit Großbritanniens von Gas zur Beheizung von Wohnhäusern hat zu einem erheblichen Anstieg der Energiepreise geführt, und die Organisatoren von „Genug ist genug“ sagen, dass eine Preisobergrenze von umgerechnet 2800 Euro, wie sie die britische Regierung angekündigt hat, nicht ausreiche, um den in Not geratenen Haushalten wirklich zu helfen. …

Die Lehrassistentin Farzana Khanom, die an den Protesten in London teilgenommen hatte, sagte, sie müsse sich zwischen der Zahlung steigender Energierechnungen und der Investition in ihre Karriere entscheiden. „Aber wenn wir uns zusammentun und uns Gehör verschaffen, können wir vielleicht etwas bewegen.“ …

(Quelle: Common Dreams; The Guardian, GB; wesayenough.co.uk)

Wettstreit der Arroganz

Interview mit Professor Jeffrey Sachs

Professor Jeffrey Sachs ist ein US-amerikanischer Ökonom, Akademiker und Politikberater. Er ist bekannt für seine Arbeit über nachhaltige und wirtschaftliche Entwicklung und den Kampf gegen Armut. Felicity Eliot interviewte ihn für Share International am 9. Oktober 2022.

Share International: Die vorherrschende Darstellung über den Krieg in der Ukraine lautet: Die eine Seite repräsentiert das Böse schlechthin, die andere Seite das Gute. Der gesunde Menschenverstand und die Geschichte mögen dem widersprechen. Wie sehen Sie das?
Jeffrey Sachs: Das ist ein Krieg zwischen zwei Supermächten und mittendrin die Ukraine. Auf der einen Seite wollen die USA ihr Militärbündnis, die NATO, nicht nur bis zur Grenze mit Russland, sondern über das ganze Schwarze Meer ausdehnen. Dreißig Jahre lang hat Russland gesagt: „Hört auf, euer Militärbündnis nach Osten zu erweitern.“ Auf der anderen Seite hat Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991, als die Ukraine unabhängig wurde, ständige Kämpfe und Grenzkonflikte erlebt. Der Krieg in der Ukraine wird durch zwei unterschiedliche Aspekte bestimmt. Der eine besteht in der innenpolitischen Spaltung der Ukraine – in den ukrainischsprachigen Westen und den russischsprachigen Südosten. Dort gibt es seit 1991 Spannungen. Aber dann, und das war aus meiner Sicht desaströs, mischten sich die USA auf höchst provokative Weise ein, indem sie 2008 erklärten, dass die Ukraine Teil des von den USA geführten Militärbündnisses werden soll. Den europäischen Staats- und Regierungschefs war klar, dass das rücksichtslos und provokant war, aber die USA sind so mächtig, dass sie ihren Willen durchsetzen können – und die europäischen Staats- und Regierungschefs sagen nicht öffentlich, was sie privat äußern.

2014 verschärfte sich das Ganze noch weiter. Der prorussische Präsident Viktor Janukowitsch, der versucht hatte, eine gewisse Stabilität aufrechtzuerhalten, erklärte, die Ukraine solle neutral sein. Doch er wurde abgesetzt. Der Westen behauptet, er sei durch Massenproteste gestürzt worden. Die russische Version lautet, dass er durch einen US-geführten Putsch gestürzt wurde. (…)
Dieses Ereignis hat die Ukraine sowohl intern als auch international völlig destabilisiert, da die neue ukrainische Regierung, die US-amerikanisch eingestellt war, nun ankündigte, dass sie der NATO beitreten wolle.

SI: Wie haben die USA reagiert?
JS: Sie begannen, Milliarden Dollar für Rüstungsgüter hineinzupumpen. Und die Russen sagten immer wieder: „Macht das nicht!“ Russland holte sich die Krim zurück, weil dort ihr Marinestützpunkt ist und es dort eine russischsprachige Bevölkerung gibt. Die USA verschärften die Lage noch weiter; tatsächlich waren wir bereits 2014 in einen Stellvertreterkrieg eingetreten. Und da wir auf beiden Seiten keine vernünftigen Leute haben, spitzte sich die Situation zu.
Im Jahr 2021 erklärte Putin: „Ihr bewaffnet unseren Nachbarn; das ist eine unglaubliche Provokation. Wir müssen die NATO-Erweiterung stoppen, sie ist eine zentrale Bedrohung unserer Sicherheit.“ Die Antwort der USA war: „Wir müssen nicht mit euch reden.“ Das war das Ende der Diplomatie. Und im Februar dieses Jahres marschierte Russland in die Ukraine ein. (…)

SI: Wer könnte angesichts der Spannungen und der eingenommenen Positionen noch vermitteln? Kommt die Türkei noch infrage und welche Rolle könnte China spielen?
JS: Ja, die Türkei ist immer noch ein effektiver Vermittler und auch andere Länder. China könnte ein guter Vermittler sein; China will diesen Krieg nicht, glaubt aber auch, dass für Russland legitime Sicherheitsinteressen auf dem Spiel stehen. Und das stimmt. Auch Indien, genauso wie Indonesien, könnte hilfreich sein. Aber das Entscheidende, was jetzt geschehen sollte, ist, dass Präsident Biden zum Telefonhörer greift und mit Präsident Putin spricht, denn diese Situation ist für uns alle äußerst destruktiv und wir müssen einen Ausweg aus diesem Desaster finden. Das ist die Aufgabe des Präsidenten der Vereinigten Staaten. (…)

SI: Denken Sie, dass die Friedensbewegung eine Rolle spielen kann? Was muss jetzt geschehen?
JS: Die Friedensbewegung muss mit jeder Regierung reden und sie auffordern, sich für Verhandlungen einzusetzen. Dabei muss bloß deutlich werden: „Zerstört diesen Planeten nicht!“ Die Friedensbewegung kann der UN-Vollversammlung sagen: „Verabschiedet einstimmig eine Resolution für Verhandlungen. Lasst uns sehen, wer gegen Verhandlungen ist. Lasst uns darüber abstimmen; dann wollen wir mal sehen. Was? Die Vereinigten Staaten werden dagegen stimmen? Wirklich? Das werden wir ja sehen. Das jedenfalls sollte jetzt umgehend geschehen.
Die ganze Welt hat daran teil. Wir alle haben Anteil an dieser Situation. Wir können nicht zulassen, dass zwei oder drei oder zehn Männer – und das sind in der Regel Männer – über das Schicksal des Planeten entscheiden. Wir alle müssen unsere Stimme erheben. Wir müssen sagen: „Nein! Wir werden die Welt nicht wegen einer Debatte über den Donbass, die Krim und die NATO-Erweiterung untergehen lassen. Wir werden einen Ausweg finden, ohne den Planeten in die Luft zu jagen.“ Denn darum geht es schließlich. Und die Friedensbewegung kann dabei eine immens wichtige Rolle spielen, sie sollte auf die Straße gehen und mit den verantwortlichen Politikern sprechen, damit sie zur Vernunft kommen und diesen Wahnsinn beenden, bevor alles völlig außer Kontrolle gerät. (…)

Felicity Eliot ist Chefredakteurin von Share International und lebt in Amsterdam, Niederlande.