Die neue Zivilisation
von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme, August 1982
Da dieser Artikel von Benjamin Cremes Meister aus dem Jahr 1982 besonders relevant für diese Zeit erscheint und zum Thema „Wassermannzeitalter“ der Zitatensammlung in diesem Monat passt, haben wir mit Zustimmung des Meisters beschlossen, ihn erneut abzudrucken. Wie aus der Einleitung der Zitatensammlung hervorgeht, befindet sich die Welt jetzt definitiv im Wassermannzeitalter.
Zu Beginn des kommenden Zeitalters können sich viele kaum vorstellen, welche Zivilisation und Kultur die folgenden Jahrhunderte auszeichnen werden. Die meisten diesbezüglichen Vermutungen bleiben rein materialistischen Vorstellungen verhaftet; kaum jemand bemüht sich, die Suche der Menschheit nach der geistigen Bedeutung des Lebens zu formulieren.
Versuchen wir, uns die Zukunft unter den Bedingungen einer neuen Zivilisation und Kultur vorzustellen. Bald wird man die ersten Schritte zu einer neuen Gesellschaftsordnung einleiten. Bald wird man den Kurs für den weiteren Weg der Menschheit neu abstecken. Anfangs werden die Veränderungen noch langsam vor sich gehen, doch bald an Dynamik gewinnen und schließlich alles umgestalten.
Sehen wir uns an, welche Elemente dieser Kultur neu sein werden. Am auffallendsten wird in der neuen Zeit das Bemühen sein, richtige zwischenmenschliche Beziehungen herzustellen und guten Willen zu zeigen. Mit einer gewaltigen Akzentverschiebung vom Individuum zur Gruppe wird die Menschheit sich an neuen, fruchtbareren Vorstellungen orientieren und Strukturen schaffen, die Gottes Plan besser entsprechen. Charakteristisch für die kommende Zeit wird auch der Wunsch sein, mehr über das Wesen Gottes zu erfahren und eine engere Verbindung zum Göttlichen herzustellen. Dieses heute eher als nebensächlich geltende Thema wird künftig einmal als vordringlichstes Ziel das Leben von Millionen prägen. Mit dieser neuen Annäherung an Gott entsteht auch eine neue Ehrfurcht vor allen Erscheinungsformen des Lebens, die den Menschen mit den ihm untergeordneten Reichen besser in Einklang bringen kann. Das neue Verantwortungsgefühl gegenüber den niederen Reichen wird die Evolution beschleunigen und damit dem göttlichen Plan dienen.
Bald wird ein neuer naturwissenschaftlicher Ansatz den Menschen zu einem gänzlich neuen Verständnis der Wirklichkeit, in der wir leben, verhelfen. Die neue Wissenschaft wird der Menschheit zeigen, dass alles ein großes Ganzes ist, in dem auch jedes kleinste erkennbare Fragment mit allen anderen eng verknüpft ist, dass diese Verbindung mathematisch bestimmten Gesetzen unterliegt und jedes dieser Fragmente das Potenzial des Ganzen enthält. Diese neue Erkenntnis wird das Bild verändern, das sich der Mensch von der Welt und sich selbst macht, und die Wahrheit bestätigen, dass Gott und Mensch eins sind. Damit wird die neue Naturwissenschaft die Göttlichkeit des Menschen beweisen und die Entwicklung einer neuen Weltreligion einleiten. Die jahrhundertelange Trennung von Religion und Wissenschaft wird ein Ende haben und das geistige Wachstum des Menschen neue Impulse erhalten.
In einem derart fruchtbaren Klima werden sich die verborgenen übersinnlichen Kräfte des Menschen ganz natürlich entfalten, sein gewaltiges, mentales Potenzial wird Raum und Zeit besiegen und selbst die Energien des Universums lenken können. Der menschliche Geist hat unerschöpfliche Reserven. Mit immer neuen Entdeckungen wird der Mensch staunend die Herrlichkeit der unsichtbaren Welten erkennen und sich des Ausmaßes der göttlichen Schöpfung bewusst werden.
Dies alles erwartet den Menschen mit der künftigen Wassermann-Erfahrung. Die Wasser des Lebens des Wassermann-Zeitalters, die ihm durch Christus zufließen, werden das schlafende Gottesbewusstsein in ihm wecken und ihm vermitteln, der Gott zu sein, der er eigentlich ist. Unter der weisen Anleitung des Christus und seiner Brüder wird er schließlich seine Göttlichkeit vollkommen offenbaren, die sein Geburtsrecht ist – wenn er es nur erkennen könnte.
Schritt um Schritt wird dem Menschen in den kommenden Jahrhunderten der Aufbau einer Zivilisation gelingen, in der sich seine Göttlichkeit zunehmend manifestieren wird; er wird eine Kultur entwickeln, in der sich die Schönheit der Schöpfung mit all ihren Facetten entfalten und die göttliche Idee in ihrer ganzen Herrlichkeit widerspiegeln kann.
So wird der Mensch allmählich seinen wahren Platz im Gefüge des göttlichen Plans finden. So wird er, von Christus inspiriert, die heute von Angst, Dogma und Hass zerrissene Welt in einen Lebensraum verwandeln, in dem das Gesetz der Liebe regiert, alle Menschen Brüder sind und alles, was zum göttlichen Wesen gehört, vom Menschen beachtet wird und sein Leben beherrscht. So werden die Träume des Menschen von seiner Göttlichkeit wahr, sein Potenzial wird Wirklichkeit und seine Bestimmung sich erfüllen.