Handeln tut not

von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme

Schon oft habe ich darüber gesprochen, dass es notwendig ist zu handeln, damit die Ideen der Menschen und ihr Traum von einem besseren Leben für alle Wirklichkeit werden. Wie Maitreya sagte: „Nichts geschieht von selbst; der Mensch muss handeln und seinen Willen einsetzen.“* Betrachten wir nun einmal die Probleme, die unsere größte Aufmerksamkeit erfordern, unter diesem Aspekt und versuchen wir, die Lösungsmöglichkeiten näher zu beleuchten.

Das wichtigste Problem, das wir zu lösen haben, ist die Herstellung eines gerechten und dauerhaften Friedens. Ohne Frieden kann es heutzutage für die Menschheit keine Zukunft geben. Zwar streben die Staaten dieses Ziel bereits langsam an, aber es müssen erst gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt sein, bevor wirklicher Frieden gewährleistet ist.

Wahrer Frieden hängt vor allem von Vertrauen ab, das nur dann entstehen kann, wenn das Gesetz der Gerechtigkeit befolgt wird. Die große, national und international wachsende Kluft zwischen dem Lebensstil der Reichen und dem der Armen ist heute das größte Hindernis für den Frieden. Divergierende Ideologien tragen noch ihr Teil zur Spaltung bei, allerdings wird dieser Faktor bereits schwächer. Weitaus schwerwiegender sind die tief sitzende Selbstgefälligkeit und die Habgier der Industrienationen.

Frieden beruht auf Gleichgewicht, und dessen Fehlen bürgt für Konflikte und Kriege. Voraussetzung für ein Gleichgewicht ist die Anerkennung der Tatsache, dass alle Völker und Staaten voneinander abhängen und dass die Bedürfnisse aller befriedigt werden können, wenn gerecht geteilt wird. Solange das nicht erkannt wird und zu entsprechendem Handeln führt, wird die Welt instabil bleiben. Solange die halbe Welt Hunger leidet und jährlich Millionen verhungern, bleibt wahrer Frieden nur ein Traum.

Die gegenwärtige Krise im Nahen Osten hat den Industriegiganten vor Augen geführt, welch ein Wahnsinn es ist, an junge Nationen Waffen zu verkaufen. Der Irak ist nur eines von vielen Ländern, dessen Ehrgeiz durch solch zynische Geschäfte genährt wurde. Man darf nicht zulassen, dass sich die Firmen im Westen mithilfe der Aufrechterhaltung tyrannischer und reaktionärer Regime rund um die Welt bereichern können.

Die Ereignisse am Persischen Golf haben nun endlich die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Lösung der Konflikte in dieser Region in den Brennpunkt gerückt. Eine Lösung in der gegenwärtigen Situation ist nicht möglich ohne eine arabisch-israelische Übereinkunft, die Beilegung der erbitterten Feindschaft, die seit der Gründung des Staates Israel gärt. Das palästinensische Volk muss und wird sein eigenes Land bekommen. Nichts anderes wird diesen so lange leidgeprüften Menschen gerecht werden können, und nichts anderes kann die immer wiederkehrenden Krisen beenden, die ständige Spannungen bedeuten und schon seit Langem den Weltfrieden bedrohen.

Die Ereignisse überstürzen sich. Wenn die Verantwortlichen diese zurzeit günstige Chance mit Weisheit und Umsicht nutzen und nicht ihre militärische Karte ausspielen, dann könnte die Welt es erleben, dass das Ende der Feindseligkeiten und des Krieges ebenso in Sichtweite ist wie eine gerechte Umverteilung der Ressourcen und neue, gesündere Beziehungen zwischen den Staaten.

Dafür hat Maitreya lange und hart gearbeitet; er hat die führenden Protagonisten in den unterschiedlichen Krisensituationen beraten, und versucht, ihnen seine Einsicht und seinen Weitblick zu vermitteln. Ihre Reaktion auf seine Bemühungen macht es ihm möglich, entsprechend früher vor die Weltöffentlichkeit zu treten.

* aus: Maitreyas Botschaft Nr. 31

(Share International, November 1990)