Share International, Januar/Februar 2019
Lesen Sie im Folgenden Auszüge aus der deutschen Printausgabe.
Ein neuer Anfang
von Meister –, übermittelt von Benjamin Creme
Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hat Benjamin Cremes Meister vorgesehen, dass seine Artikel auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden sollten.Tatsächlich scheinen vieleheute sogar noch relevanter zu sein als zu der Zeit, in der sie zum ersten Mal erschienen sind.Der folgende Artikel wurde erstmals im Dezember 2000 publiziert.
Wenn den Menschen klar wird, wie tief sie gefallen sind, werden sie Bilanz ziehen und wieder zu Vernunft und Sicherheit zurückkehren. Das braucht natürlich Zeit, denn der Fall aus der Gnade in die Korruption und das Chaos von heute hat eine lange Geschichte. Seit Jahrtausenden hat der Mensch sich von der geistigen Basis, die einst sein Leben bestimmte, immer weiter entfernt. Er hat seinen Ursprung und sein Ziel vergessen, während das Dunkle Zeitalter seine Erinnerung trübte und ihm das Herz raubte. Nachdem der Mensch sich in den beiden miteinander verbundenen Verblendungen von Materie und Zeit verloren hatte, wacht er erst jetzt aus seinem langen Traum und seinen Illusionen allmählich wieder auf.
Unnötig zu betonen, dass einzelne Menschen über die Masse herausragten und sich durch die Nebel des Unwissens ihren Weg zu etwas mehr Licht erkämpften. Sie sind die hellen Sterne, die dem Wissen und dem Ziel ihrer Seele treu blieben und so zum Leuchtfeuer für die anderen wurden. Diese außergewöhnlichen Männer und Frauen haben in den dunkelsten Tagen die Wahrheit von der ewigen Reise des Menschen zur Entfaltung des Bewusstseins lebendig erhalten und genährt.
Wenn wir jetzt zum Ordnungssystem des Wassermann-Zeitalters übergehen, wird ein neues Kapitel aufgeschlagen und der Menschheit ein neuer Anfang ermöglicht.
Jahrtausendelang hat sich die Menschheit im Dunkeln abgemüht, ohne sich der Gruppe der Älteren Brüder bewusst zu sein, die ihre stockenden Fortschritte beobachten und sie sicher durch ihre selbst geschaffenen Probleme und Gefahren leiten.
Nun können die Brüder endlich ins Licht treten und sich den Menschen zeigen.
Nun können sie endlich als Lehrer und Berater öffentlich tätig werden.
Als Brüder können die Meister ein neues Verständnis für die wirkliche Zusammengehörigkeit aller Menschen wecken.
Als Meister werden die Brüder den Menschen die Weisheit und das Wissen aufzeigen, die eines Tages auch ihre sein werden, und damit die menschlichen Aspirationen beflügeln.
Als Freunde und Berater werden sie ihnen ein Spiegel sein, um ihnen zu zeigen, was aus ihnen werden kann, und dadurch die Reise des Menschen beschleunigen.
Sie kommen, um zu lehren, zu begleiten und allen ihre Hilfe anzubieten.
Ihr großer Lehrer Maitreya ist bereit, sich auf eine unvergleichliche Reise einzulassen, eine Reise, die ihn sichtbar, im hellen Licht des Tages den Herzen und Gedanken der Menschen näher bringt.
Seine Lehren werden die Menschen inspirieren, ihr Leben zum Guten zu verändern und wieder aufzubauen und die Zukunft dem göttlichen Plan entsprechend zu gestalten.
So wird die Menschheit wieder aufsteigen und sich dem Höhepunkt aus fernen Tagen nähern, von dem sie einst herabgestiegen ist.
Nichts als der Wille des Menschen kann diesen Aufstieg verhindern.
Daher befinden sich die Menschen nun – wie nie zuvor in ihrer langen Geschichte – in einer Zeit der Prüfung; doch die Vorhut der Meister ist unter ihnen und ihre Zukunft daher gesichert.
Maitreya selbst steht bereit, sich der Welt zu zeigen und sich der Ignoranz der Zeit zu stellen. Er hat aus allen Kontinenten Helfer um sich geschart, Männer und Frauen jeder Rasse und Konfession. Gemeinsam sind sie bereit, den Kampf mit Ignoranz und Gier, Selbstsucht und Grausamkeit aufzunehmen, und können sich des Sieges sicher sein.
Fragen und Antworten
Benjamin Creme wurden bei jedem seiner weltweit gehaltenen Vorträge, aber auch tagtäglich, unzählige Fragen zu sehr vielen Themen gestellt. Er verstand sich allerdings nie als Schiedsrichter über die Authentizität oder Aussagen anderer Gruppen. Auf dieses immense Quellenmaterial können wir zurückgreifen und die vielen von ihm und seinem Meister in den vergangenen Jahren beantworteten Fragen, die noch nicht in Share International erschienen sind, veröffentlichen.
Die folgenden Fragen und Antworten stammen von einer Vortragsveranstaltung, die im August 2005 in San Francisco, USA, stattfand.
F. Könnten Sie bitte definieren, was es bedeutet, ein Mensch zu sein? Und was ist mit „wir sind göttlich“ gemeint?
A. Alle großen Lehrer haben verkündet, dass die Menschheit göttlich sei. Jeder Mensch, jeder von uns ist ein göttlicher Funke, ein mit dem Göttlichen identisches göttliches Wesen, das sich als individuelle menschliche Seele widerspiegelt, die sich wiederum in noch niedrigerer Schwingung in der Realität der physischen Ebene widerspiegelt – in dem, was wir sehen, wenn wir uns im Spiegel betrachten. Was wir jedoch im Spiegel sehen, sind die Tempel des Selbst, wie die Meister es formulieren. Es ist nicht das Selbst. Sie sehen nicht Ihr Selbst im Spiegel, auch wenn man Ihnen rät, sich selbst den Spiegel vorzuhalten. Sie sehen einen physischen Körper und nehmen möglicherweise auch einen mentalen und emotionalen Körper wahr. Aber das sind Sie nicht. Das sind wir nicht. Im Kern sind wir die menschliche Seele und noch wesentlicher das, wovon die Seele selbst eine Widerspiegelung ist – der göttliche Funke, das Göttliche. Sobald die Menschheit das erkannt und tief in sich verankert hat, verändert sie sich. Man bleibt nicht dieselbe Person, wenn man weiß, dass man das Selbst oder ein göttlicher Funke ist. Damit ändert sich der Sinn und Zweck Ihres Lebens.
F. Es leuchtet mir ein, dass einige Menschen erkennen können, dass sie göttlich sind, aber wie soll die gesamte Menschheit zu dieser Erkenntnis gelangen?
A. Was die Menschheit braucht, ist jemand, der uns erklärt, was und wer wir wirklich sind. Wir wissen nicht, wer wir sind. Wir wissen nicht, warum wir hier sind. Wir kennen nicht den Zweck unseres Daseins. Wir wissen nicht, was geschieht, wenn wir sterben. Wir haben auf so gut wie keine der fundamentalsten Fragen dieser Welt eine Antwort. Wir wissen lauter andere schlaue Dinge, die relativ unwichtig sind. Wir wissen, wie man Geld verdienen kann. US-Amerikaner können das sehr gut, viele sind Millionen Dollar schwer. Ich weiß nicht, ob es heute noch so ist, aber es war in den USA mal das höchste Ziel von Kindern, eines Tages Präsident oder Millionär zu werden, am besten beides. „Wer wird Millionär?“ Es gibt heute in den USA und anderswo in der Welt bereits so viele Millionäre, dass es schon fast etwas passé erscheint. Und es ist heute noch viel einfacher, Milliardär zu werden, als je zuvor, weil es mehr Korruption gibt. Sie können nur Millionär oder Milliardär werden, wenn Sie korrupt sind, vielleicht nicht durch und durch, aber korrupt genug, um sich durch Lügen und Betrügen Ihren Weg zum Millionär zu bahnen. Tausende von Leuten in diesem Land [USA] und anderswo in der Welt tun das, sodass das Ziel, reich zu werden, einen überbordenden Reichtum zu besitzen, zu einer der höchsten Ambitionen der Welt geworden ist. Wir sind so durchdrungen vom Materialismus, von einer tiefgreifenden Materialität, dass Reichsein jetzt die höchste Ambition ist.
Es interessiert uns nicht, warum wir hier sind. Wir denken, wir wüssten, warum: Wir sind hier, um eine Million oder eine Milliarde zu verdienen. Aber was ist mit den Millionen von Menschen, die diese Geschichte der Materialität nicht kennen und nicht wissen, wie eine Milliarde Dollar aussieht? Die gar nicht wissen, wie eine Million Dollar aussieht und noch nicht einmal wisse.
Leserbriefe
Perfektes Timing
Lieber Herausgeber,
am 6. Oktober 2018 hatten wir mit unserer Share International-Ausstellung in Atlanta einen wundervollen Tag, wir konnten unsere Informationen weitergeben und viele Fragen beantworten. Als wir unsere Schautafeln abbauten und unser Material zusammenpackten, kam eine hispanische Dame mittleren Alters mit einem wunderbaren Lächeln im Gesicht herein. Sie hatte schulterlanges graues Haar und trug ein hübsches langes Kleid. Sie sagte: „Oh nein, ich komme zu spät! Ich habe im Auto noch die Kavanaugh-Anhörungen verfolgt. Zeigen Sie die Ausstellung nochmal?“ Ich antwortete, ja, und dass wir sie auch immer bei unseren Veranstaltungen in Bibliotheken präsentierten.
Ich reichte ihr unsere Broschüre „Der Weltlehrer“ aus der zuletzt gepackten Kiste mit dem Hinweis, dass das eine gute Zusammenfassung unserer Informationen sei. Sie sah auf den Titel und fragte, welchen Namen der Weltlehrer habe. Als ich sagte, er hieße Maitreya, fragte sie, ob er immer noch Fernsehinterviews gebe, und fügte an: „Ich habe ihn im Fernsehen gehört und gesehen; mein Herz hat ihn erkannt!“ Sie legte ihre Hand aufs Herz und fuhr fort: „Er spricht nun in politischen Kreisen, nachdem was derzeit in unserem Land geschieht. Maitreya ist der Christus, nicht wahr?“ Ich antwortete: „Ja, ganz sicher!“ Dann strahlte sie mich an, öffnete weit ihre Arme, um mich zu umarmen, und sagte: „Er ist unter uns – er ist bei uns!“
Ich ging hinaus auf den Parkplatz, um diese Geschichte der Gruppe zu erzählen, die hocherfreut war, von unserer späten Besucherin zu hören!
A. D., Marietta, Georgia, USA
Unermüdlicher Helfer
Lieber Herausgeber,
im April 2003 fiel mir vor dem Postamt von Voorheesville, New York, ein junger, sehr schlanker, großer dunkelhäutiger Mann auf. In unserer Gegend sieht man eher selten Schwarze, und ich erinnere mich, dass ich dachte, dass diese sehr dunkle Hautfarbe doch eher ungewöhnlich für einen Afroamerikaner sei. Er lachte mir zu und ich lachte zurück. Dann fuhr ich los, um einen Block weiter auf der anderen Seite der Schienen Benzin zu tanken. Hier traf ich den fröhlichen schwarzen Mann wieder. Diesmal kam er auf mein Auto zu und deutete an, dass er mir etwas sagen wolle. Als ich die Tür öffnete, sagte er, dass der rechte Hinterreifen zu wenig Luft habe.
Ich stieg aus und sah mir das an. Es war tatsächlich zu wenig. Das muss gerade erst passiert sein, dachte ich. Er zeigte auf die Druckluftpumpe neben dem Gebäude und meinte, ich solle auf jeden Fall vor dem Tanken den Reifen aufpumpen, denn das zusätzliche Gewicht schade dem Reifen und der Felge. Ich fragte ihn, ob er das für mich machen könnte, weil ich in solchen Dingen nicht sehr geschickt sei. Er war sofort einverstanden und machte sich an die Arbeit. Dabei zeigte er mir, wie man am Messgerät den steigenden Druck ablesen könne, und meinte, dass mein Reifen 2,5 bar benötige. Als er den Reifen aufgepumpt hatte, dankte ich ihm überglücklich und beschloss, das Auto gleich nach dem Tanken in eine in der Nähe gelegene Werkstatt zu fahren. Dort zeigte sich, dass nicht nur der Reifen ein größeres Loch aufwies, sondern auch die Felge verbeult war. Das kam zweifelsohne von den vielen Schlaglöchern, die wir hier jedes Jahr nach dem Schnee haben. Ich bin dem Fremden sehr dankbar, der so umsichtig war, den platten Reifen zu entdecken, und mich so freundlich und hartnäckig darauf aufmerksam machte und mir sogar noch den Reifen aufpumpte. War das ein gewöhnlicher guter Samariter oder jemand Besonderes?
I. B., Voorheesville, New York, USA
(Benjamin Cremes Meister bestätigte, dass der Mann Maitreya war).
Zeichen
Die hier vorgestellten „Zeichen der Zeit“ wurden entweder in der Vergangenheit von Benjamin Cremes Meister bestätigt oder ähneln anderen von ihm bestätigten „Zeichen“ oder sprechen für sich. Viele der Berichte über merkwürdige Phänomene wurden von Menschen eingesandt, weil sie darin eine Bestätigung ihrer Hoffnungen und Vorstellungen sehen. Wir stellen sie Ihnen unkommentiert zu Ihrer Information vor.
Zeichen am Himmel
Portugal – farbenfrohes, pulsierendes diamantförmiges Objekt
Wundersames Jesusbild
Lernen Sie Aya kennen: Sie inspiriert Afrika mit ihren Blogs
Interview mit Aya Chebbi von Shereen Abdel-Hadi Tayles
Aya Chebbi ist eine preisgekrönte panafrikanische Feministin, berühmte Bloggerin und international geachtete tunesische Aktivistin. Shereen Abdel-Hadi Tayles interviewte sie für Share International.
Aya Chebbi, 27 Jahre, wurde in Tunesien geboren. Ihr Vater war Offizier in der tunesischen Armee, in der er vierzig Jahre lang diente. Ihre Kindheit war davon geprägt, dass die Familie alle zwei Jahre in einen anderen Landesteil zog. Da sie in acht verschiedenen Städten aufwuchs, sah sie die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in der tunesischen Gesellschaft. Sie wurde, wie sie es umschreibt, in einem „mosaikartigen“ Umfeld groß, was sie zu der gemacht habe, die sie heute ist: eine Nomadin, neugierig auf neue Kulturen und neue Erfahrungen, die die Vielfalt lebt und sich für Einheit engagiert.
2011 kam für Aya ein Wendepunkt. Tunesien rebellierte gegen seinen Langzeit-Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali. Der Aufstand begann im Dezember 2010, nachdem die Produkte eines jungen Mannes konfisziert worden waren, weil er Früchte von einem Karren aus verkauft hatte, um seine Familie zu ernähren. Weil das sein einziges Einkommen für sich und seine Familie war, setzte er sich aus Protest gegen die von ihm empfundene Ungerechtigkeit in Brand. Die Geschichte ging um die Welt und löste die Jasminrevolution aus. Die Revolution war letztlich erfolgreich, im Januar 2011 wurde der Präsident abgesetzt.
Während dieser Zeit wurde Aya zu einer weltberühmten Bloggerin. Sie nahm an Protesten teil und berichtete in ihren Blogs über das, was in ihrem Land geschah. Open Democracy, Al-Jazeera und Foresight-Africa publizierten ihre Blogs.
Aya wurde eine der Hauptreferentinnen bei Anlässen wie der Bond-Jahreskonferenz*, beim Celebrity-Event der UN-Frauenrechtskommission, bei Verhandlungen im amerikanischen Kongress, auf TEDx und der Deutschen Welle. Sie betreibt auch ein beliebtes Mentorenprogramm zur Schulung und Mobilisierung von Jugendlichen, das sich Y-PHEM nennt (Youth-Programme of Holistic Empowerment Mentoring).
Eines von Ayas Zielen ist es, die negative Sicht auf Afrika zu verändern. Sie hat einen Dokumentarfilm produziert mit dem Titel Kenya’s conscious transformation (Kenias bewusste Transformation) als Teil des „Africa Inspire Project“, das die Rolle der Jugend und der Frauen beim Wandel der Gesellschaft hervorhebt.
…
SI: Ich persönlich glaube, dass junge Leute die Welt verbessern können und werden. Wie bestärken Sie die Jugendlichen darin, an sich selbst zu glauben und das, was sie ändern wollen, tatkräftig anzugehen?
AC: Mein Anliegen ist es, Jugendliche dazu anzuspornen, für gesellschaftliche Veränderungen aktiv zu werden. Junge Menschen geraten in gewalttätige Auseinandersetzungen, weil es keine alternativen Räume gibt, in denen sie einfach nur sie selbst in der Vielfalt ihrer Identitäten sein können, und Hoffnungen können sie nur in einer Umgebung entwickeln, die nicht gewalttätig, nicht frauenfeindlich und nicht diskriminierend ist.
Ich selbst wuchs als Einzelkind in einer konservativen muslimischen Großfamilie auf. Aber ich rebellierte schon sehr früh und traf radikale Entscheidungen – in der Wahrnehmung anderer – bezüglich meiner Wahl, wie ich leben, wie ich mich kleiden, was ich studieren, arbeiten und glauben wollte – und mein Vater unterstützte mich dabei. Ich wurde in einem tunesischen Dorf in der Nähe der algerischen Grenze geboren, wo spezielle Praktiken an Mädchen Tradition hatten. Ich habe schon sehr früh patriarchalen Missbrauch, psychologische Gewalt und Diskriminierung erlebt und dann meine Kindheitstraumata in Widerstand, Kampf und in die Suche nach Befreiung umgewandelt. Mein Aktivwerden begann damit, dass ich in einer konservativen Familie und Gesellschaft für meine Rechte einstand. Dann begann ich meinen Körper und mein Denken zu heilen, indem ich Gelerntes ablegte und Neues lernte, wurde schließlich auch für die Gemeinschaft aktiv und bin zu einer politischen Stimme geworden.
So bestärke und inspiriere ich andere junge Leute, die zu sein, die sie sein wollen, sich selbst von unterdrückenden Systemen zu befreien, zunächst in ihrer eigenen Denkweise, und politisches Bewusstsein zu entwickeln, politisch aktiv zu werden, ihre Stimmen gegen Ungerechtigkeit zu erheben und gegen Unrecht vorzugehen. Ich schaffe also Räume für die Jungen, wo sie sie selbst sein und werden können.
…
Weitere Informationen auf: ayachebbi.com
* Die Bond-Jahreskonferenz mit Preisverleihung (in Großbritannien) ist die größte internationale Entwicklungsveranstaltung in Europa und zieht über tausend verschiedene Menschen aus internationalen Entwicklungs- und humanitären Bereichen an. Nichtregierungsorganisationen, Vertreter der Zivilgesellschaft, Wissenschaftler, Geldgeber, Regierungsvertreter und der Privatsektor kommen zusammen, um Ideen auszutauschen und neue Trends zu untersuchen.
Shereen Abdel-Hadi Tayles ist Share International-Mitarbeiterin in Edmonton, Kanada.
„Im Arabischen Frühling 2011 wurde ich furchtlos, und seither scheint mir nichts mehr unmöglich.“
„Nach sieben Jahren Jugendarbeit für Einheit, transnationale Solidarität und Integration glaube ich, dass ich eine panafrikanische Vollzeit-Feministin geworden bin, und hoffe, dass ich dazu beitragen konnte, den Graben zwischen Nord- und Südsahara zu überbrücken.“
Pierre Rabhi und die Kolibris – ein Auszug
von Michel Marmillon
Pierre Rabhi ist ein bescheidener Mann, der in Frankreich zu einer der führenden Persönlichkeiten in der Ökologiebewegung geworden ist und sich heute großer Beliebtheit erfreut. Schon früh in seinem Leben finden sich die Samen für sein späteres Engagement, das nicht nur einer ökologischen Landwirtschaft, sondern auch einem grundlegenden sozialen Wandel und einem neuen Lebenskonzept gilt.
Pierre Rabhi (Rabha Rabhi) wurde 1938 im Süden Algeriens in einer Oase in der Wüste geboren. Er verbrachte seine ersten Jahre in einer traditionellen Gemeinschaft, die in enger Verbundenheit mit der Natur lebt. Das Leben war vorwiegend auf Landwirtschaft ausgerichtet und von einem Gefühl der Ehrfurcht vor der Natur und vor dem Nahrung spendenden Boden geprägt, der das Leben von Mensch und Tier möglich machte.
Als er im Alter von vier Jahren seine Mutter verlor, wurde er einem in der Nähe wohnenden französischen Ehepaar anvertraut, weil sein Vater für ihn keine Zukunft in seinem Geburtsort sah. Seine Pflegeeltern nahmen ihn später mit nach Frankreich, wo er die Sekundarschule abschloss und anschließend einige Zeit als ungelernter Arbeiter in der Industrie tätig war. Dieses Leben fühlte sich für ihn wie ein Gefängnis an, weshalb er beschloss, aufs Land zu ziehen und sich als Bauer niederzulassen. Dazu musste er zunächst einige Jahre Agrarkultur studieren und in der Landwirtschaft arbeiten, um sich für ein Darlehen von der Bank zu qualifizieren. In dieser Zeit erlebte er die Zerstörung des Bodens und der Tier- und Pflanzenwelt durch die Pestizide und chemischen Düngemittel, die er auf den Feldern ausbringen musste. Sich an der Vergiftung der Erde zu beteiligen, die die Menschheit nährt, war für ihn schrecklich.
…
Als er auf die vierzig zuging, dachte er daran, die auf seinem Hof gemachten Erfahrungen an notleidende Bevölkerungsgruppen in Afrika weiterzugeben, um ihnen dabei zu helfen, die zunehmende Wüstenbildung zu stoppen und durch nachhaltige Landwirtschaft Selbstversorger zu werden. 1981 reiste er nach Burkina Faso, da ihn die dortige Regierung gebeten hatte, sein Wissen der ländlichen Bevölkerung zu vermitteln. Dann folgten weitere diverse Schulungsprogramme für Bauern in Marokko, Palästina, Algerien, Tunesien, Senegal und einigen anderen Ländern in Afrika und Europa. Wo immer er hinkam, war sein Ziel, trockene Böden fruchtbar zu machen, notleidenden Völkern ein Auskommen zu ermöglichen und zu einer Versöhnung zwischen Mensch und Mutter Erde beizutragen.
…
Aber Ökolandwirtschaft umfasst nicht nur eine Reihe von Methoden, sondern auch eine Lebensphilosophie, die nach Lösungen für einige der drängendsten Probleme der Menschheit sucht. In Pierre Rabhis Augen hat sich der moderne Mensch zunehmend von der Natur isoliert und sich ihr entfremdet. Er hat den Bezug zu den für sein Leben und Wohlergehen wesentlichen Bedingungen verloren. Reiche Länder bieten eine Fülle von technischen Möglichkeiten, und ihre sozialen Systeme fördern einen unersättlichen Hunger nach Konsumgütern, die die Bevölkerung ständig unbefriedigt lassen. Während Beruhigungsmittel Rekordverkäufe verzeichnen, scheint das Glück denen zu entwischen, die in der Falle dieses oberflächlichen und letztlich illusionären Lebensstils sitzen.
Das psychologische Gegenmittel zu dieser Abhängigkeit von exzessiver Dinglichkeit ist freiwillige Einfachheit oder „freudige Genügsamkeit“ (französisch: la sobriété heureuse), wie Pierre Rabhi es nennt. Der Herausgeber seiner Bücher rechnete für Rabhis Buch zu diesem Thema mit einer Verkaufszahl von 3000 bis 4000 Exemplaren. Aber es wurden 300 000 verkauft, was die allgemeine Aufgeschlossenheit für Rabhis Ideen zeigt.
Genügsamkeit, wie er sie sieht, bedeutet nicht Askese und noch viel weniger Not. Sie ist eine innere Haltung der Zufriedenheit, wenn man das hat, was man braucht; und sie bedeutet Offenheit gegenüber dem Leben, sich an dessen Schönheit zu freuen und dem Sein mehr Wert beizumessen als dem Haben.
…
Michel Marmillon ist Share International-Mitarbeiter in Saint-Etienne, Frankreich.
Für Rabhi ist ein humanistischer Ansatz untrennbar mit einem neuen sorgsamen Umgang mit der Erde verknüpft. Wenn der Mensch als Spezies überleben und seiner Bestimmung auf diesem wunderschönen und freigiebigen Planeten gerecht werden will, muss er seine wesentliche Einheit mit der Natur und den Lebensgesetzen wiederentdecken.
Junge Aktivistin spricht beim UN-Klimagipfel
„Niemand ist zu gering oder zu jung, um an dem großen Plan der Befreiung und Rehabilitierung unserer Welt teilzunehmen.“ Maitreya, der Weltlehrer
Greta Thunberg aus Stockholm hat für ihr Klima-Engagement internationale Anerkennung erhalten. Im August 2018 begann sie einen „Schulstreik für das Klima“ und weigerte sich, bis zu den schwedischen Parlamentswahlen im September 2018 zur Schule zu gehen, um damit auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Thunberg, der sich bald andere Schüler anschlossen, saß jeden Tag während der Schulstunden vor dem schwedischen Parlament in Stockholm und forderte von der Regierung, stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. (siehe Share International, Oktober 2018). Nach den schwedischen Wahlen haben Thunberg und ihre Mitstreiter den Schulstreik jeden Freitag vor dem Parlamentsgebäude fortgesetzt.
Thunbergs Aktionen haben Tausende anderer Schüler auf der ganzen Welt inspiriert. In mindestens 270 Städten, unter anderem in Australien, Großbritannien, Belgien, den USA und Japan [und auch Deutschland – Anmerk. d. Red.], hat es laut der britischen Zeitung The Guardian seither Schulstreiks gegen den Klimawandel gegeben.
Im Dezember 2018 sprach Thunberg vor der Plenartagung der Klimakonferenz der Vereinten Nationen im polnischen Kattowitz.
„Ich heiße Greta Thunberg. Ich bin 15 Jahre alt. Ich komme aus Schweden. Ich spreche im Namen von „Klimagerechtigkeit jetzt“. Viele Leute sagen, dass Schweden nur ein kleines Land sei und dass es egal sei, was wir tun würden. Aber ich habe gelernt, dass man nie zu klein ist, um etwas zu erreichen. Und wenn ein paar Kinder es schaffen, weltweit in die Schlagzeilen zu kommen, indem sie nicht zur Schule gehen, dann stellen Sie sich einmal vor, was wir gemeinsam erreichen könnten, wenn wir nur wirklich wollten.
Aber um das zu tun, müssen wir Klartext reden, egal wie unangenehm das auch ist. Sie reden nur von einem ewigen grünen Wirtschaftswachstum, weil Sie zu viel Angst davor haben, unpopulär zu sein. Sie reden vom Weitermachen mit den gleichen schlechten Ideen, die uns in diese Misere gebracht haben, selbst wenn das einzig vernünftige Mittel wäre, die Notbremse zu ziehen. Sie sind nicht reif genug, die Dinge beim Namen zu nennen.
Sogar diese Last bürden Sie uns Kindern auf. Aber mir ist es egal, ob ich populär bin. Was mich interessiert ist Klimagerechtigkeit und der lebende Planet. Unsere menschliche Zivilisation wird geopfert, damit einige wenige Menschen weiterhin enorme Profite machen können. Unsere Biosphäre wird geopfert, damit reiche Menschen in Ländern wie meinem im Luxus leben können. Mit dem Leid der Vielen wird der Luxus der Wenigen bezahlt.
Im Jahr 2078 werde ich meinen 75. Geburtstag feiern. Wenn ich Kinder habe, werden sie vielleicht diesen Tag mit mir verbringen. Vielleicht fragen sie mich nach Ihnen. Vielleicht fragen sie mich, warum Sie nichts unternommen haben, solange noch Zeit zum Handeln war. Sie sagen, Sie lieben Ihre Kinder über alles, und dennoch berauben Sie sie Ihrer Zukunft, während sie zusehen.
„Solange Sie sich nicht auf das konzentrieren, was getan werden muss, sondern nur auf das, was politisch möglich ist, gibt es keine Hoffnung. Wir können eine Krise nicht lösen, wenn wir sie nicht als Krise behandeln. Wir müssen die fossilen Brennstoffe im Boden halten und wir müssen uns auf Gerechtigkeit konzentrieren. Und wenn Lösungen innerhalb des Systems so schwer zu finden sind, sollten wir vielleicht das System selbst ändern.
Wir sind nicht hergekommen, um bei den Weltpolitikern darum zu betteln, dass sie sich darum kümmern. Sie haben uns in der Vergangenheit ignoriert und Sie werden uns wieder ignorieren. Uns gehen langsam die Ausreden aus, uns läuft die Zeit davon! Wir sind hierhergekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass ein Wandel kommen wird, ob Sie es wollen oder nicht. Die wirkliche Macht gehört den Menschen. Vielen Dank.“
Zitate aus Greta Thunbergs TEDx-Ansprache in Stockholm, November 2018: „Das Einzige, was wir mehr brauchen als Hoffnung, sind Taten. Wenn wir anfangen zu handeln, zeigt sich Hoffnung überall.“„Wir können die Welt nicht retten, wenn wir nach den Regeln spielen, weil die Regeln selbst geändert werden müssen. Alles muss sich ändern und das ab heute.“„.. alle sagen ständig, dass der Klimawandel eine existenzielle Bedrohung und das wichtigste Thema überhaupt sei. Trotzdem machen sie einfach weiter wie bisher.“„Wie können wir von Ländern wie Indien oder Nigeria erwarten, dass sie sich um die Klimakrise kümmern, wenn wir, die wir alles besitzen, uns nicht mal eine Sekunde lang darum oder um unsere Selbstverpflichtungen im Pariser Abkommen kümmern?“ |
Inhaltsverzeichnis
der Share International-Printausgabe Jan/Feb 2019
Ein neuer Anfang
von Meister –, übermittelt von Benjamin Creme
EDITORIAL
Gemeinschaft des Lichts
MEINUNG
Junge Aktivistin spricht beim UN-Klmagipfel
Lernen Sie Aya kennen: Sie inspiriert Afrika mit ihren Blogs
Interview mit Aya Chebbi von Shereen Abdel-Hadi Tayles
SOP – RETTET UNSEREN PLANETEN
Grund zur Hoffnung
UNO beschließt „historischen“ globalen Pakt zur Unterstützung der weltweiten Flüchtlinge
GRUPPEN – DER „WASSERMANN“- WEG IN DIE ZUKUNFT
Das Gesetz des okkulten Schweigens − Teil zwei
von Carmen Font
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Pierre Rabhi und die Kolibris
von Michel Marmillon
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