Share International, Dezember 2023
Die deutsche Online-Ausgabe der internationalen Zeitschrift Share International enthält einen Artikel von Benjamin Cremes Meister, Beiträge zu aktuellen Themen von unseren eigenen Korrespondenten sowie eine Fotoauswahl von „Zeichen der Hoffnung“, die anderen, früher von Benjamin Cremes Meister bestätigten wundersamen Phänomenen ähneln oder für sich sprechen. Darüber hinaus stellt die Online-Ausgabe in der Regel ausgewählte Erfahrungsberichte von Leserinnen und Lesern vor und bringt nicht zuletzt einige Fragen mit Antworten von Benjamin Creme.
Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hat Benjamin Cremes Meister fast 40 Jahre lang zu jeder Ausgabe einen Artikel beigetragen. Diese sollten auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden.
Die Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit
von Meister –, übermittelt von Benjamin Creme
Selten zuvor schien die Welt vor so vielen Problemen zu stehen. Auf dem gesamten Erdball sind in fast jedem Land Kräfte am Werk, die jede Balance und Sicherheit stören. Chaos und Zerstörung verbreiten in zunehmendem Maße Schrecken. Millionen leiden unter zutiefst entwürdigender Not und Armut, während die Heftigkeit des Wandels ganze Nationen erschüttert.
Mitten in diesen Hexenkessel ist der Christus gekommen. Wenn auch meist unbemerkt, ist doch hinter diesem äußerlichen Aufruhr seine Hand zu erkennen, die die Kräfte zum Guten lenkt und stärkt und ihnen damit den endgültigen Sieg sichert. Wenn es auch kaum so scheinen mag, wird aus diesen sich bekämpfenden Kräften eine neue Ordnung geschaffen – eine neue Lebendigkeit aus der Asche der sterbenden Formen.
Angesichts der weltweiten Ausbreitung der Kommerzialisierung, die wie ein Krebsgeschwür die Lebensadern der menschlichen Beziehungen, der Wirtschaft und des Staates vergiftet, erkennen jetzt doch mehr und mehr Menschen die Gefahr und suchen neue Formen des menschlichen und wirtschaftlichen Umgangs miteinander.
Während rücksichtslose und ehrgeizige Menschen in ihren eigenen Ländern verheerenden Schaden anrichten und die Flamme des Hasses schüren, der seit Langem in den Herzen ihrer Völker schlummert, setzt sich im Forum der Nationen eine neue Bereitschaft durch, den Opfern zu helfen und sich der Aggression zu widersetzen.
Die Hand des Christus lässt das Steuer niemals los. Nur die Einhaltung des göttlichen Gesetzes schränkt seinen Spielraum ein. Seine Kräfte sind allzeit präsent und zum Einsatz bereit, wenn eine zu schwere Last die Menschheit zu vernichten droht.
Schöpft also wieder Mut, weil ihr nun wisst, dass diese Tage des Feuers und der Furcht ein Ende haben werden; das lange Leiden der Menschen wird bald vorüber sein. Habt Mut, denn ihr wisst, dass der Mensch nicht allein ist, dass seine Älteren Brüder jede dieser schmerzlichen, aber vorübergehenden Phasen kennen und überwachen.
Bereitet euch darauf vor, die Zukunft zu gestalten. Stellt sie euch so vor, dass sie euren höchsten Ansprüchen genügt. Lernt, angesichts des heutigen Chaos gelassen zu bleiben, und tragt nicht noch mit eigenen Ängsten zu der vordringenden Finsternis bei. Der Tag der Freude ist näher, als ihr vielleicht denkt; auch der Hass wird mit der Zeit vergehen.
Stellt euch darauf ein, dass dieser neue Tag bald kommen wird. Lasst eure Aspirationen wiederaufleben. Ein neues Licht, das Licht der Welt, ist jetzt wieder unter euch. Offenbart das Licht, das jetzt zunimmt und in jedes fühlende Wesen eindringt, und bringt die alten Unausgewogenheiten wieder ins Lot.
Wir beobachten und warten und sind bei euch. Jeder Tag rückt unsere Anwesenheit näher in euer Blickfeld. Wenn ihr uns seht, dann werdet ihr wissen, dass die Zeit der Zusammenarbeit zum Schutz der Menschheit gekommen ist: Die „Marktkräfte“ dürfen dem Aufstieg des Menschen nicht mehr im Weg stehen. Der grausame Ehrgeiz darf nicht mehr das Leben der Menschen bestimmen. Nie wieder darf es sein, dass Millionen inmitten des Überflusses verhungern. Nie mehr darf die Zukunft der Jugend über ihren Kopf hinweg verkauft werden. Eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit winkt. Sagt zu, empfangt sie. (Share International, Mai 1993)
Der Meister – ist ein älteres Mitglied der Hierarchie der Meister der Weisheit. Sein Name kann aus verschiedenen Gründen noch nicht veröffentlicht werden, nur so viel, dass er esoterischen Kreisen vertraut ist. Benjamin Creme stand mit ihm in ständigem telepathischem Kontakt und erhielt die Artikel dieses Meisters per Diktat.
Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hatte dieser Meister vorgesehen, dass seine Artikel, die er fast 40 Jahre lang zu jedem Heft beigetragen hat, auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden sollten.
Fragen und Antworten
Benjamin Creme wurden bei jedem seiner weltweit gehaltenen Vorträge, aber auch tagtäglich, unzählige Fragen zu sehr vielen Themen gestellt. Er verstand sich allerdings nie als Schiedsrichter über die Authentizität oder Aussagen anderer Gruppen. Wir veröffentlichen hier eine Auswahl der von Benjamin Creme und seinem Meister beantworteten Fragen.
F. Sie haben angedeutet, dass es eine der Prioritäten Maitreyas sein werde, eine Lösung für den Konflikt im Nahen Osten zu finden, und dass dieser erst dann gelöst werden könne, wenn Maitreya der Öffentlichkeit bereits bekannt ist. Heißt das, dass die am Nahostkonflikt Beteiligten – Muslime, Juden, Christen – auf ihn als ihren Weltlehrer hören werden, weil sie begreifen, dass er für sie alle da ist und sie daher ihren Separatismus aufgeben können? (Juli/August 2007)
A. Die Fundamentalisten aller Religionen werden vermutlich als Letzte auf Maitreya reagieren und ihn anerkennen, aber auch sie werden es schließlich tun.
Der palästinensisch-israelische Konflikt, der eigentliche Grund der Probleme im Nahen Osten, wird, denke ich, nur durch das Eingreifen Maitreyas gelöst werden können. Aber selbst Maitreya kann keine Lösung erzwingen, er kann nur Rat erteilen. Aber wenn Millionen von Menschen in der Welt ihn als spirituellen Lehrer und Berater anerkennen, wird es auch fanatischen israelischen Juden und fanatischen palästinensischen Muslimen leichter fallen, die Notwendigkeit, Seite an Seite zusammenzuleben, zu akzeptieren. Das kann aber erst dann geschehen, wenn den Palästinensern Gerechtigkeit widerfährt. Wenn ihnen voll und ganz Gerechtigkeit verschafft wird und von ihnen als solche erfahren wird, dann wird die Lösung für die Muslime und, wenn auch vielleicht widerwillig, für die Israelis akzeptabel sein. Sie müssen schließlich lernen, nebeneinander zu leben, und das können sie nur, wenn Gerechtigkeit herrscht. Andernfalls gäbe es zwischen den beiden unweigerlich ständig Krieg.
Solange die Probleme im Nahen Osten nicht gelöst sind, wird es auf der Welt keinen Frieden geben, und wir wissen: Wenn es keinen Frieden gibt, sieht die Zukunft der Menschheit düster aus. Die Muslime erwarten den Imam Mahdi, die Juden erwarten den Messias, und viele werden bereit sein, Maitreya als ihren Lehrer anzuerkennen. Das wird ihre Einstellung zueinander milder machen. Aber das Entscheidende ist, dass den Palästinensern Gerechtigkeit widerfährt. Das Westjordanland wurde den Palästinensern von dem inzwischen verstorbenen König Hussein von Jordanien als Heimatland übergeben, das heißt: das gesamte Westjordanland, nicht nur der winzige Teil dieses Gebiets, der den Palästinensern bisher angeboten wurde. Das bedeutet auch, dass die 4,7 Millionen Flüchtlinge, vor allem aus dem Libanon, in ihr Heimatland zurückkehren können und dass Jerusalem – das eine besondere Bedeutung für Muslime, Juden und Christen hat – zu einer offenen Stadt, zu einem Zentrum für alle drei Glaubensgemeinschaften wird. lch denke, dass nur Maitreya diese Aussöhnung zustande bringen kann, und das wird auch geschehen.
F. Gibt es dafür einen Zeitplan? (Juli/August 2007)
A. Den Zeitplan machen wir. Es ist eine Frage des Willens der Menschen in dieser Region – sie machen den Zeitplan. Wenn sie zu einem Wandel bereit sind und die Lösung des Konflikts akzeptieren und einen gerechten Frieden ermöglichen, kann das sehr schnell geschehen. Es hängt vom Widerstand der fanatischen Gruppen auf beiden Seiten ab. Aber wenn sich die ganze Welt verändert, wird es für diese kleinen Gebiete, wie bedeutend sie auch immer sein mögen, zusehends schwieriger, sich den Veränderungen zu widersetzen, die eine friedliche Lösung ermöglichen.
Im Grunde wünscht sich jeder eine Welt in Frieden. Nur die verrückten Kriegstreiber wollen Krieg, der gut fürs Geschäft ist und einigen Kreisen fette Gewinne verschafft. Wenn aber die Menschheit insgesamt erkennt, dass Frieden eine pure Notwendigkeit ist, kann auch der Krieg als solcher beendet werden.
F. Wenn heute Ihr Meister oder Christus den UN-Sicherheitsrat und die führenden Politiker der Welt direkt ansprechen könnten, was würden sie raten, um eine wirkliche und dauerhafte Annäherung im Nahen Osten und an die muslimische Welt generell zu erreichen? (Dezember 2002)
A. Gerechtigkeit und Freiheit zu schaffen durch das Teilen der lebenswichtigen Ressourcen mit der ganzen Welt. Teilen ist unumgänglich, und je früher dies verstanden und umgesetzt wird, desto früher wird für alle Menschen Frieden und Sicherheit zu erreichen sein. Das gilt nicht nur für den Nahen Osten, sondern generell für die ganze Welt.
F. Was müsste geschehen, um beide Konfliktparteien davon überzeugen zu können, dass sie verhandeln müssen, damit Frieden und Toleranz in Palästina und Israel jemals möglich werden? (Januar/Februar 2009)
A. Es ist leicht gesagt, sie sollten verhandeln, doch der Graben zwischen den beiden Seiten ist so tief, dass ich überzeugt bin, dass es Maitreya bedarf, um sie wieder zusammenzubringen. Die Schwierigkeit besteht darin, einen Frieden auszuhandeln, der fair ist, damit er andauern kann. Bisher wurde den Palästinensern keine faire oder gerechte Lösung angeboten. Außerdem war Israel bisher nicht bereit, über entscheidende Meinungsverschiedenheiten zu verhandeln. Ich meine, dass ein weltweites Embargo, wie es gegenüber Südafrika eingesetzt wurde und zur Beendigung der Apartheid führte, Israel am schnellsten an den Verhandlungstisch bringen würde.
F. (1) Wurde Maitreya zu der Situation zwischen Israelis und Palästinensern befragt, nachdem jetzt die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf die Blockade von Gaza gelenkt wurde? Wenn ja, (2) wie lautet seine Antwort? (Juli/August 2010)
A. (1) Ja. (2) Maitreya bedauert die gegenwärtige, tragische Situation der Palästinenser sehr und hat eindeutig Stellung bezogen. Er drängt darauf, dass die USA, anstatt die grausamen Aktionen der israelischen Regierung zu unterstützen, ihren Einfluss, den sie auf die Israelis haben, zu nutzen, damit diese die inhumane Blockade beenden und Friedensverhandlungen einleiten.
F. Share International scheint Problemregionen der Welt wie dem Nahen Osten und Themen wie der palästinensisch-israelischen Situation große Aufmerksamkeit zu widmen. Warum geben Sie diesen Geschichten in Ihrer Zeitschrift so viel Raum? (Januar/Februar 2006)
A. Weil es für den Weltfrieden von entscheidender Bedeutung ist, dass die dort stattfindenden Konflikte gelöst werden.
Leserbriefe
Gleichgesinnte Aktivistin
Am Samstag, dem 15. Juli 2008, befand ich mich auf dem Heimweg von einer Demonstration in London, zu der kurzfristig aufgerufen worden war, um gegen den Besuch von George W. Bush und dessen Begrüßung durch die Queen und die Einladung zu einem Abendessen mit dem britischen Premierminister zu protestieren.
Auf dem U-Bahnsteig fühlte ich mich ein wenig unsicher, als die Leute mein Banner betrachteten, auf dem stand: „Teilen und Gerechtigkeit werden Frieden bringen“. Endlich kam der Zug, und gerade als ich mich auf die Türen zubewegte, hörte ich eine Stimme neben mir: „Wie ich sehe, waren Sie also auf der Demonstration.“ Im Zug bemerkte ich, dass meine Begleiterin eine gelehrtenhaft aussehende Frau mittleren Alters war, die eine Brille mit sehr dicken Gläsern trug.
Sie hatte dunkles Haar und trug eine Jacke, die mit allen möglichen Aktivistenabzeichen bedeckt war. Sie beugte sich vor und begann eindringlich über die große Anzahl von Menschen zu sprechen, die angesichts der sehr kurzfristigen Ankündigung an der Demonstration teilgenommen hatten, sowie über die hervorragende Qualität der Reden.
Wir sprachen über die Rede von Moazzam Begg, der jahrelang in Guantánamo gefangen gehalten wurde. Er vermittelte das Bild eines kultivierten und intelligenten Menschen, der mich zu Tränen rührte, als er schilderte, wie dort mit ihm umgegangen worden war. Ein weiterer Redner war der Sozialist Walter Wolfgang, der vor einigen Jahren auf einem Parteitag der Labour-Partei verhaftet worden war. Er sagte, dass die Menschen, die zu der Demonstration gekommen waren, sowie die Sympathisanten in der ganzen Welt die Zukunft gestalten, während Bush und seine Partner der Vergangenheit verhaftet blieben. Ein anderer Redner erklärte, die Medien seien mitschuldig an der Irreführung der Menschen im Westen, da sie nicht über den Krieg im Irak, über die israelische Besatzung des Westjordanlandes und die Kontrolle des Gazastreifens berichteten.
Dann sagte die Frau etwas Außergewöhnliches zu mir: „Die einzigen Wachstumsbereiche in Amerika sind das Militär und die Gefängnisse.“
Wir erreichten meine Haltestelle und nachdem ich mich verabschiedet hatte, stieg ich aus. Ich würde gerne wissen, ob diese Person ein Meister war?
S. P., West Sussex, Großbritannien
Benjamin Cremes Meister bestätigte, dass die „Frau“ Maitreya war.
(Share International, November 2008)
Zeichen der Zeit
Wir präsentieren hier „Zeichen der Hoffnung“ und „Zeichen der Zeit“, die anderen, früher von Benjamin Cremes Meister bestätigten „wundersamen“ Phänomenen ähneln oder für sich sprechen. Wir stellen sie Ihnen unkommentiert zu Ihrer Information vor.
USA – Am 13. September 2023 bemerkte ein Autofahrer in Pewaukee, Wisconsin, ein sehr helles Objekt am Himmel, das mit großer Geschwindigkeit aus einer dunklen Wolke über der untergehenden Sonne zu fallen schien. Der Fahrer hielt an und machte Fotos von dem Objekt, das sich ohne jedes Geräusch und daher anders als ein Flugzeug oder ein Hubschrauber bewegte. (Quelle: National UFO Reporting Center
Maitreyas Lehren – eine Zusammenstellung
Zitate zum Thema „Maitreyas Lehren“ von Maitreya aus seinen Botschaften und Lehren, von Benjamin Cremes Meister und Benjamin Creme (teilweise neu übersetzt) aus Share International und den von ihm herausgegebenen Büchern. (Siehe Bücherseite am Ende der Zeitschrift.)
Allein Gerechtigkeit kann den Frieden bringen, den sich die Menschen wünschen, und nur wenn Frieden herrscht, wird Krieg in der Erinnerung langsam verblassen. In fast jedem Land der Welt ist Maitreya unterwegs, um ein Netzwerk von Helfern auf allen Gebieten aufzubauen. Auf diese Weise arbeitet er an der Struktur des Neuen.
Diese ausgewählten Mitarbeiter kennen ihre Aufgabe gut. Sie werden sich bald mit neuen Ideen vorstellen und der Welt begreiflich machen, dass Gerechtigkeit das vordringlichste Ziel sein muss. Sie werden beweisen, dass dies allein die Geißel des Krieges und die Pest des Terrors für immer beenden kann; dass nur eine vernünftige Neuordnung unserer Wirtschaftsstrukturen Gerechtigkeit möglich macht und die Menschen auf der Basis gegenseitigen Vertrauens wieder zusammenführen wird. So wird es sein, und so werden Maitreyas Weisheit und seine Lehre bei den Menschen Anklang finden und an Einfluss gewinnen. (Benjamin Cremes Meister, „Eine Zeit wie nie zuvor“, SI, Dezember 2003)
Heute brauche ich vor allem diejenigen, die meine Vorstellungen teilen und sich ihrer Verantwortung, zu handeln, bewusst sind. Es gibt Millionen Menschen auf der Welt, die die Not ihrer Mitmenschen kennen und meine Vision begreifen, aber nicht erkennen, dass die Zeit drängt. Ich rechne mit allen, die die Bedürfnisse ihrer Brüder kennen, die Mitgefühl mit den vielen, die leiden müssen, haben und auch den Willen, das alles zu ändern.
Ich hoffe, dass auch ihr zu denen gehört, an die ich mich wenden kann, damit wir zusammen eine neue und bessere Welt einläuten können. (Maitreya, Botschaft Nr. 46)
Maitreya sagt: „Nichts geschieht von selbst. Der Mensch muss handeln und seinen Willen einsetzen.“ [Botschaft Nr. 31] Wir können uns nicht einfach zurücklehnen und die anderen machen lassen. Wenn wir Veränderungen wollen, müssen wir sie angehen – fordern Sie den Wandel, marschieren Sie, organisieren Sie sich, tun Sie alles, was legal ist, damit diejenigen, die die Veränderungen vollziehen können, unseren Wunsch danach vernehmen. Hier bietet sich jedem die Möglichkeit, sich einzusetzen, den Wandel zu fordern und den europäischen Aufruf zu Gerechtigkeit und Freiheit für alle zu mobilisieren. …
Maitreya kann uns lehren, informieren, inspirieren und damit ein zuverlässiges Sprachrohr schaffen – die Stimme des Volkes auf der ganzen Welt –, eine deutliche Mehrheit, gegen die kein Land in der Welt ankommt. Wir brauchen eine informierte, gebildete, weltweite öffentliche Meinung, die für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit eintritt. Weniger genügt nicht. (Benjamin Creme, The Awakening of Humanity)
Alle, die meine Hoffnung teilen, dass die Menschheit in Frieden zusammenleben kann, arbeiten für mich. Frieden, Teilen und Gerechtigkeit sind der Kern meiner Lehren. Wo ich das Licht dieser allgemeingültigen Wahrheiten aufleuchten sehe, dahin sende ich auf dem Strahl dieses Lichts meine Liebe. So arbeite ich. So kann ich mit euch diese Welt verändern. (Maitreya, Botschaft Nr. 92)
Eine Nahtoderfahrung
von M. W.
Diese Erfahrung machte ich vor fast vierzig Jahren. Ich hatte schon immer schweres Asthma. Im Jahr 1985 war ich neunzehn Jahre alt. Mein Brustkorb fühlte sich nicht gut an und am Abend vor Weihnachten begann er plötzlich zu verkrampfen. Ich war sehr beunruhigt. Es war, als läge ein schweres Gewicht, wie ein Stein, auf meiner Brust. Ich zwang mich, so lange wie möglich weiterzuatmen, aber der Schmerz wurde zu stark. Schließlich gab ich auf.
Als ich aufhörte zu atmen, hörte auch der Schmerz auf. Mein Bewusstsein stieg in meinen Kopf, und ich erinnere mich, dass ich dachte: „Nun, das war`s dann. Das war mein Abgang.“ Ich war überrascht, wie ruhig ich war, ich spürte überhaupt keinen Schmerz und dachte: „Die Natur denkt an alles.“ Dann bemerkte ich winzige rote Funken vor meinem inneren Auge. Daraufhin blinkte es abwechselnd schwarz und weiß wie ein alter Fernsehbildschirm. Das alles beeinträchtigte mein Denken in keiner Weise. Es war so klar wie immer, wenn nicht sogar noch klarer. Aber ich wusste, dass ich irgendwann aufhören würde zu denken und einfach sterben würde.
Aber das passierte nicht. Plötzlich fuhr ich regelrecht oben durch den Scheitel aus dem Körper. Ich sah meinen Körper auf dem Boden liegen und wusste nicht, wie er dorthin gekommen war. Ich hatte gerade noch am Küchentisch gesessen.
Ich kletterte nach oben und fand mich in einem samtigen, warmen, schwarzen Raum wieder. Ich spürte, dass ich dieselbe Form wie vorher hatte. Ich fühlte mich auch sehr wohl. Es war gut, sich völlig frei von Krankheit und körperlichen Einschränkungen zu erfahren. Allerdings beunruhigte mich der Gedanke ein wenig, die gesamte Ewigkeit allein in einem warmen, schwarzen Raum zu verbringen.
Dann begann ein Lichtpunkt in der Ferne zu strahlen. Ich wurde zu ihm hingezogen, und er wurde größer und heller. Das graue, sich ausdehnende Tunnelerlebnis, von dem Sie sicher schon gelesen haben, beschreibt es genau. Oder das verblüffend genaue Bild von Hieronymus Bosch [Aufstieg der Seligen], um 1500. Das intensive Licht fühlte sich wie eine bewusste Präsenz an – es war nicht nur Licht, sondern ein lebendiges, göttliches Wesen. Welch eine Freude!
Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich gestorben war. Ich war enttäuscht von mir selbst, weil ich mich nicht daran erinnerte, dass dies geschehen war. Ich kannte diese Erfahrung sehr gut, und ich wusste, dass ich schon viele Male „gestorben“ war. Ich war auch enttäuscht von mir, dass ich als junger Mensch mein Leben noch so wenig genutzt und nichts daraus gemacht hatte. Und nun war es vorbei. Ich hatte das Gefühl, eine Chance verpasst zu haben. Ich spürte, dass es ziemlich schwierig war, ein physisches Leben auf der Erde zu bekommen.
Da war auch das Gefühl, dass ich mich umgebracht hatte – was ich nicht getan habe. Offensichtlich war es das Asthma gewesen. Aber ich wusste, dass ich der wahre Schuldige hinter allem war. Ich war mir sehr bewusst, dass ich in dem Leben, das gerade zu Ende zu gehen schien, sozusagen in einer psychologischen Sackgasse gelandet war. Deshalb hatte ich beschlossen, zu sterben – eine Fortsetzung derselben Persönlichkeitsmuster hätte wenig gebracht.
Mir wurde auch bewusst gemacht, dass alles, was mir widerfahren war, irgendwie von mir selbst „verursacht“ worden war. Jede schlechte und gute Erfahrung, jede menschliche Beziehung und jede Schwierigkeit, die ich erlebt hatte, war mir in Wirklichkeit von mir selbst auf geheimnisvolle Weise auferlegt worden. „Gott“ hat es nicht getan; ich habe mir mein Leben selbst beschert. Dies wurde lediglich auf eine sehr objektive, nicht wertende Weise präsentiert. Es war einfach so, wie die Dinge waren. Das erinnert mich jetzt an die Aussage von Maitreya: „Was immer vor euch liegt und um euch herum vorgeht, seid versichert, dass die Wurzeln sich in euch befinden. Die Schöpfung befindet sich in euch. Die Objektivität hat ihre Wurzeln in der Subjektivität, und diese Subjektivität seid ihr.“ (Maitreyas Lehren – Die Gesetze des Lebens)
Dann störte es mich, dass ich mich an einem unbekannten Ort befand. Ich fragte mich, zu wem ich beten sollte, denn die Situation schien so schlimm zu sein, wie eine schlimme Situation nur sein kann, zumal ich mir bewusst war, dass ich nicht wirklich gestorben war. Aber sollte ich zu Buddha beten oder zu Jesus oder zu Mohammed? Welcher von ihnen war der Richtige? Ich beschloss, dass ich zu Gott beten würde, und er würde alles für mich regeln müssen. Ich begann intensiv – und verzweifelt – zu meditieren, als hinge mein Leben davon ab, ja, als hinge meine Zukunft davon ab. Ich flog weiter nach oben und weigerte mich, irgendetwas zur Kenntnis zu nehmen, was meine Aufmerksamkeit ablenkte. Ich hielt es für wichtig, alles loszulassen – jede Identifikation und alles, was ich gewesen bin. Alles war eine Täuschung, wenn es den Beigeschmack der Dualität hatte. Ich bin mir nicht sicher, woher diese Ideen kamen. Ich war kein religiöser Mensch (und bin es immer noch nicht), und ich hatte mich nie mit Religion oder dem Konzept der Dualität beschäftigt. Genau genommen mochte ich Religion eher nicht. Aber ich war mir sehr bewusst, dass ich mich nicht ablenken lassen durfte und alles loslassen musste – alles, was ich liebte und was mir wichtig war, jeden Groll, jede Verbitterung und jeden Ärger. Alles musste losgelassen werden. Es darf keine Identifikation mit irgendetwas geben.
Zwei „Geister“ ließen sich an, mich zu begrüßen, und ermunterten mich, ruhig zu werden. (Die gesamte Kommunikation lief zu diesem Zeitpunkt telepathisch ab.) Ich erinnere mich, dass ich sie fragte, ob einer meiner Lieblingsautoren, Charles Dickens, wirklich ein großer Schriftsteller war – ich war ein begeisterter Literaturstudent. Sie bejahten die Frage, aber Dickens schreibe so, als wären seine Figuren von ihm selbst getrennt. Dann bemerkte ich, dass ich abgelenkt war und entfernte mich von ihnen. Sie sahen mir zu, wie ich nach oben stieg. Ich stellte mir vor, wie sie hinter mir den Kopf schüttelten.
An diesem Punkt erschien das riesige Licht eines großen Wesens vor mir. Mein Gefühl der Dualität verschwand völlig. Alles, was Sie möglicherweise über eine Wesenheit des Lichts, der Freude und der Liebe gelesen haben, stimmt absolut mit meiner eigenen Erfahrung überein. Nebenbei bemerkt: Nichts von all dem ist mit einem Etikett versehen. Krishnamurtis Aussage „Das Wort ist nicht die Sache“, ist absolut richtig, wie mir scheint. Daher müssen Sie diesen Erfahrungsbericht als meinen persönlichen mühsamen Versuch lesen, etwas zu benennen, das sich nur sehr schwer in Worte fassen lässt. Ich möchte nur sagen, dass ich nicht glaubte, dass dieses Wesen Gott oder Jesus war. Vielmehr schien es so überwältigend erfreut zu sein, mich wiederzusehen, dass ich inzwischen glaube, dass es möglicherweise meine eigene Seele war. Es war ein Gefühl von energetischer, persönlicher Vertrautheit dabei, und dieses Wesen war so überschwänglich vor Freude, dass ich glaube, es konnte nur ein besserer Aspekt von mir selbst sein. Niemand sonst würde sich so sehr bemühen!
Im Angesicht dieser bedingungslosen Liebe fragte ich dieses Wesen, ob es einem bösen Menschen wie Hitler die gleiche Erfahrung schenken würde. Das amüsierte ihn sehr. Es antwortete: „Ja, natürlich, jedem, der es will.“ Aber ich vermutete, dass er damit andeuten wollte, dass ein Mensch wie Hitler eine solche Erfahrung nicht wirklich wollte.
Dann nahm mich die Seele – wenn es das war, was sie war – in sich selbst auf. Mein niederes, gewöhnliches Bewusstsein erweiterte sich und verschmolz vollständig mit diesem Wesen. Für ein paar Augenblicke vergaß ich meine eigene kleine Persönlichkeit und wurde eins mit ihm. Das Wesen hatte eine Qualität von enormer, aber besonderer Individualität. Es war eine Qualität, die ich voll und ganz erkannte und mit der ich mich identifizierte, und doch war es nicht von irgendetwas getrennt. Ich hatte das Gefühl, dass es unsterblich war: dass es nie geboren worden war und nie sterben konnte, und dass es die Essenz des Lebenssinns war. Ich fühlte mich, als würde ich das Herz des wahren Selbst erleben. Es war eine außerordentliche Erfahrung.
Kurz darauf nahm ich ein rotes Licht in einem Teil des Wesens wahr. Bis jetzt war alles Freude und Lachen und goldenes Licht gewesen. Nun nahm ich ein eher ernstes, rotes Licht wahr. Dieses rote Licht oder dieser rote Strahl schien mit der Erde verbunden zu sein, ähnlich einer Nabelschnur, und brachte ein Bewusstsein für das Leid. Es schien auch voller Selbstaufopferung zu sein. Mir wurde bewusst, dass ich diese extreme Qualität der Selbstaufopferung und des Mitgefühls für das menschliche Leiden noch nicht „aufbringen“ konnte. An diesem Punkt trennte ich mich von dem Wesen und schrumpfte etwas zurück in meine eher normale Identität.
Als ich mich entfernte, schien es mir, als würde mir ein Spiegelbild der Aktivität meines Geistes oder meines inneren Zustands präsentiert. Es war wie eine gekritzelte, leuchtende Linie – fast wie eine Linie, die man auf einem Krankenhausmonitor sehen kann –, und die Linie reagierte auf meinen inneren Zustand mit enormer Sensibilität. Ich sah, dass sich die Linie beruhigte, wenn ich innerlich ruhig wurde. Und wenn ich „mich gehen ließ“, geriet die Linie in ein gekritzeltes Chaos, und es war sehr schwierig, sie wieder unter Kontrolle zu bringen. Es schien wichtig für mich zu sein, zu erkennen, dass ich die Linie kontrollieren kann. Das Ziel war nicht, eine perfekt flache Linie zu erreichen, sondern Kontrolle über meinen inneren Zustand zu erlangen. Ich erkannte, dass mein innerer Zustand sehr ungeordnet und chaotisch war.
Dann sah ich schließlich die Erde als eine große runde Kugel vor mir, so als wäre ich im Weltraum. Um den Globus herum war ein rosafarbenes Licht, das der Ausdruck eines wahrhaft gigantischen Wesens zu sein schien. Es war, als hätte es seine Arme um die Erde gelegt und sie mit einer schützenden Schicht der Liebe umhüllt. Ich fragte sofort: „Ist das Jesus?“ In diesem Moment schien das gigantische Wesen bei der Erwähnung dieses Namens an einer bestimmten Stelle zu pulsieren. Es war mir klar, dass Jesus von dem Wesen sehr geliebt und als großer Diener verehrt wurde. Ich fürchte, an dieser Stelle fehlen mir wirklich die Worte.
Ich habe dann gefragt: „Was wäre das Wichtigste, das ich in meinem Leben tun könnte?“ Nach einer kurzen Pause erhielt ich die Antwort, dass es das Bekanntmachen der Wiederkehr des Christus sei. Das war für mich sehr beunruhigend, da ich kein Christ war. Ich war mir nicht sicher, was ich damit anfangen sollte. (Ein paar Jahre später, in meinen frühen Zwanzigern, stieß ich auf die Informationen von Benjamin Creme. Sie schienen mir „richtig“ zu sein. Aber ich fürchte, dass ich mich nicht überwinden konnte, die Wiederkehr des Christus bekannt zu machen. Also vergaß ich es ganz. Nach einigen weiteren Jahren wachte ich dann eines Morgens mit dem Namen „Benjamin Creme“ in meinem Kopf auf und bestellte sofort das Buch. Nach und nach engagierte ich mich in der Gruppe, die für die Wiederkehr arbeitet. Allerdings muss ich sagen, dass ich immer noch etwas zurückhaltend und verlegen bin, wenn es darum geht, offen über die Wiederkehr des Christus zu sprechen, außer mit anderen Gruppenmitgliedern).
Es dämmerte mir, dass ich jetzt wirklich tot war. Ich dachte an die Menschen, die mich vermissen würden – an meinen Bruder, meinen Vater und an meine Mutter. Mein Vater und mein Bruder würden darüber hinwegkommen, dachte ich. Aber meine Mutter würde sich wohl nie davon erholen. Ich konnte nicht glauben, dass ich die Macht hatte, solches Leid zu verursachen. Ich begann zutiefst darum zu bitten, zurückkehren zu dürfen. Wenngleich es nicht mein persönlicher Wunsch war. Der Ort, an dem ich mich befand, fühlte sich wie ein Zuhause an, viel realer und greifbarer als mein Leben auf der Erde. Gleichzeitig wollte ich meiner Mutter nicht wehtun.
Sofort begann ich nach unten zu stürzen. Ich wachte auf. Ich war wieder in meinem Körper und wurde auf einer Bahre durch die Haustür in einen Krankenwagen gebracht.
Ich würde gerne sagen, dass danach alles bestens gelaufen ist. Aber ich fürchte, ich war viele Jahre lang ziemlich deprimiert. Es ist nicht sehr schmeichelhaft, sich so zu sehen, wie man wirklich ist. Es schien mir eine Kluft zwischen der Seele (oder was immer sie war) und der jämmerlichen, beschränkten Persönlichkeit zu bestehen, die ich für sie geschaffen hatte. Ich fühlte mich wie ein totaler Versager. Es schien mir auch, dass mein Ehrgeiz falsch war – wie kann man auf anderen herumtrampeln, wenn wir doch mit allem eins sind?
Rückblickend war ich wahrscheinlich zu hart zu mir selbst. So kann man nur hoffen, dass in den vergangenen turbulenten vierzig Jahren dennoch einige Fortschritte gemacht wurden – vielleicht.
M. W. ist Mitarbeiter von Share International und lebt in West Yorkshire, Großbritannien.
Rede vor religiösen Würdenträgern auf dem Vorgipfel der Weltklimakonferenz in Abu Dhabi am 6. November 2023
von Jeffrey D. Sachs
Eure Heiligkeiten, Eminenzen, Exzellenzen, meine Damen und Herren,
wir stehen vor der größten Bewährungsprobe der Menschheit: friedlich und nachhaltig auf einem überbevölkerten und vernetzten Planeten zu leben.
Wir scheitern gerade an dieser Aufgabe. Die Welt wird von Kriegen erschüttert. Die von Menschen verursachte Umweltzerstörung nimmt zu. Auf der Erde ist es heute so warm wie zuletzt vor 125 000 Jahren.
Ich gebe den Politikern die Schuld an dieser Entwicklung, vor allem denjenigen der reichen und mächtigen Staaten.
Gerade in diesen Tagen, in denen sich die Staats- und Regierungschefs der Welt im Vorfeld der COP28 mit der Klimakrise befassen sollten, sind wir stattdessen in einen verheerenden Krieg im Nahen Osten verstrickt.
Die israelische Regierung hat bereits 10 000 unschuldige Zivilisten in Gaza getötet und lehnt dennoch die weltweiten Aufrufe zu einem Waffenstillstand ab. Israel begeht Kriegsverbrechen, belagert den Gazastreifen, bombardiert Krankenhäuser, Krankenwagen, Schulen und Wohnviertel und richtet ein Blutbad an.
Die Regierung der Vereinigten Staaten legte ihrerseits ihr Veto gegen die Forderungen des UN-Sicherheitsrats und der UN-Generalversammlung nach einem Waffenstillstand in Gaza ein und verlängert damit Israels Amoklauf. Und während der Krieg in Gaza tobt, setzen die USA ihren rücksichtslosen Versuch fort, die NATO-Osterweiterung um die Ukraine durchzusetzen, ungeachtet der Proteste Russland. Das Ergebnis ist ein andauernder Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland, der die Ukraine völlig zerstören wird.
Die Politiker mächtiger Nationen, insbesondere meiner eigenen, haben uns in Kriege hineingezogen, die die Menschen nicht wollen, und haben Maßnahmen gegen den Klimawandel so weit verzögert, dass dieser unser Überleben gefährdet. Durch ihre unablässige Korruption haben die Politiker die mühevolle Arbeit von Milliarden von Menschen zunichte gemacht.
Warum tun sie das? Die Antworten auf diese Frage sind ebenso alt wie sie aktuell sind.
Die erste Sünde ist Arroganz. Netanjahu glaubt, dass er und nur er allein über Leben und Tod in Gaza entscheiden kann. Er glaubt, dass er mit niemandem verhandeln muss, schon gar nicht mit den Palästinensern. Er verkennt völlig den Weg zu wahrer Sicherheit für Israel, der über Gerechtigkeit und nicht über Krieg führt.
Die zweite Sünde ist die Habgier. In vielen unserer Kriege geht es um das Streben nach Profit, doch die Kriege vernichten weit mehr Reichtum, als jemals durch Eroberung gewonnen werden könnte.
Die dritte Sünde ist die der Korruption. Die Kampagnen der US-Kongressabgeordneten werden von der US-Kriegsmaschinerie finanziert, also von riesigen Konzernen mit Rüstungsaufträgen in Höhe von Hunderten Milliarden Dollar, für die Krieg ein Geschäft ist und Wahlkampfspenden der Weg zur Förderung weiterer Kriege sind.
Die vierte Sünde ist die der Häresie. Politiker hören auf falsche Propheten, die verkünden, dass ihre Nationen die natürlichen Herrscher über andere sind. Wer hat Präsident Biden gesagt, dass die USA das „unverzichtbare“ Land sind? Das sind sie nicht. Sie sind nur ein Land unter 193 Nationen. Sie machen nur 4,1 Prozent der Weltbevölkerung aus. Die Welt braucht die Führung der USA nicht. Die Welt braucht eine friedliche Zusammenarbeit der USA mit den anderen Ländern. […]
Wenn der Rest der Welt wie jetzt geschlossen für den Frieden eintritt, müssen die Vereinigten Staaten und Israel auf den Ruf der Menschheit hören und ihn beherzigen.
In seiner jüngsten Botschaft im Vorfeld der COP28, Laudate Deum, ruft Papst Franziskus zu einem neuen Multilateralismus auf, damit die Stimmen der ganzen Welt gehört werden und der Täuschung durch die Mächtigen Einhalt geboten wird. Der Heilige Vater schreibt: „Die Welt ist im Begriff, so multipolar und zugleich so komplex zu werden, dass ein anderer Rahmen für eine effektive Zusammenarbeit erforderlich wird. […]
Wir sollten uns auch darüber im Klaren sein, dass es nicht das eine unverzichtbare Land gibt. Es gibt nur eine unverzichtbare Gerechtigkeit. Und für diese Gerechtigkeit sind alle Länder unentbehrlich.
Ich danke Ihnen für diese Zusammenkunft. Mögen wir Liebe und Respekt für unsere Mitmenschen auf der ganzen Welt finden, denn beides benötigen wir heute dringend.
Jeffrey D. Sachs, Professor für nachhaltige Entwicklung und für Gesundheitspolitik und -management an der Columbia University, ist Direktor des Center for Sustainable Development an der Columbia und Direktor des UN Sustainable Development Solutions Network. Zu seinen Büchern gehören Das Ende der Armut,Wohlstand für viele, The Age of Sustainable Development und zuletzt Building the New American Economy.
Share International auf Englisch
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